Süddeutsche Zeitung

Rohstoffe und Devisen:Ölpreise fast auf Jahreshoch

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Ein Rückgang der Ölreserven in den USA treibt die Preise für den Rohstoff weiter an. Derzeit kostet Rohöl so viel wie kurz vor der Corona-Krise. Am Devisenmarkt gibt der Euro seine Gewinne wieder ab.

Die Ölpreise haben am Mittwoch ihren Höhenflug der vergangenen Handelstage zunächst fortgesetzt. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent stieg zeitweise bis auf 57,42 Dollar, während US-Öl der Sorte WTI 53,93 Dollar kostete. Das waren jeweils die höchsten Stände seit Februar 2020. Danach bröckelten die Notierungen allerdings wieder ab und lagen unter den Vortageswerten. Ein Grund für die Verkäufe waren Aussagen des Opec-Generalsekretärs Mohammad Barkindo, der die weltweiten Rohöl-Bestände als "hartnäckig hoch" bezeichnete. Zudem sprachen Marktbeobachter von der längsten Phase mit steigenden Ölpreisen seit fast zwei Jahren. Für den jüngsten Preisanstieg sei auch die Entwicklung der Ölreserven in den USA verantwortlich. So verzeichnete der Interessenverband American Petroleum Institute in der letzten Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 5,8 Millionen Barrel verzeichnet hat. Sinkende Ölreserven können ein Hinweis auf eine stärkere Nachfrage oder ein zu geringes Angebot sein und stützen in der Regel die Rohölpreise.

Der Euro konnte seine Gewinne vom Vortag nicht halten und ist wieder unter die Marke von 1,22 Dollar gefallen. Am späten Abend notierte die Gemeinschaftswährung 0,3 Prozent tiefer bei 1,2155 Dollar. Am Dienstag hatte die Schwäche des Dollar dem Euro noch Auftrieb verliehen, nachdem die Renditen von US-Staatsanleihen ihren jüngsten starken Anstieg gestoppt hatten und wieder ein Stück weit gesunken waren. In den vergangenen Tagen stand die Entwicklung am Markt für US-Staatsanleihen besonders im Fokus der Finanzmärkte. Derzeit werden die Bonds mit vergleichsweise hohen Renditen gehandelt. Grund ist unter anderem die Hoffnung auf eine weitere starke wirtschaftliche Erholung in den USA, nachdem der designierte US-Präsident Joe Biden zur Bekämpfung der Corona-Krise eine deutliche Erhöhung der Staatsausgaben angekündigt hatte.

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SZ vom 14.01.2021 / SZ, dpa
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