Rohstoffe und Devisen:Ölpreis steigt nach Opec-Treffen

Die Allianz der ölproduzierenden Länder erhöht ab Mai wegen der sich aufhellenden Weltkonjunktur ihre Fördermengen. Trotz des höheren Angebotes ziehen die Ölpreise an.

Die Rohölpreise sind am Donnerstag trotz der Einigung der Öl-Allianz Opec + auf eine allmähliche Erhöhung der Fördermenge gestiegen. Ein Fass der Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um drei Prozent auf 64,65 Dollar, US-Leichtöl WTI kostete mit 61,65 Dollar 3,5 Prozent mehr. Nach monatelangem Festhalten an einem Förderlimit änderte der aus 23 Staaten bestehende Öl-Verbund vorsichtig seinen Kurs. Für die Monate Mai, Juni und Juli werde die Opec+ trotz der Unwägbarkeiten der Corona-Krise ihre Produktion um bis zu 450 000 Barrel pro Tag steigern, vereinbarten die Energieminister der Länder bei einer Online-Konferenz am Donnerstag. Russland als ebenfalls mächtiger Faktor in der Opec+ hatte auf die sich aufhellende Weltkonjunktur verwiesen, was eine deutlich höhere Nachfrage beim Öl bedeuten würde. Die Allianz hatte die Öl-Förderung seit Längerem per Absprache wegen der coronabedingt schwachen Nachfrage gedeckelt.

Am Devisenmarkt stabilisierte sich der Euro nach seinen jüngsten Verlusten. Die Gemeinschaftswährung wurde am Freitagnachmittag mit 1,1777 Dollar gehandelt, nachdem sie zur Wochenmitte noch bis auf 1,1704 Dollar gefallen war. Gestützt wurde die europäische Devise durch starke Konjunkturdaten aus der Eurozone. Hier erreichte der Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens IHS Markit im März den höchsten Wert seit Umfragebeginn vor knapp 24 Jahren. Die Industrie der Eurozone boome, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Allerdings gibt es weiterhin erhebliche Probleme mit Lieferengpässen und steigenden Einkaufspreisen. Auch in den USA wurden unerwartet starke Stimmungsdaten aus der Industrie gemeldet. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) erreichte ein langjähriges Hoch und signalisierte eine weiter robuste Entwicklung der Konjunktur.

© SZ vom 03.04.2021 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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