Rohstoffe und Devisen:Ölpreis steigt

Schwere Zwischenfälle mit Tankern könnten die Spannungen in der Golfregion weiter anheizen und zu Lieferengpässen beim Rohöl führen. Aus diesem Grund steigen die wichtigsten Öl-Notierungen deutlich.

Die Ölpreise sind am Donnerstag nach schweren Zwischenfällen mit Handelsschiffen von Reedereien aus Deutschland und Norwegen im Golf von Oman stark gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Abend 52,28 Dollar. Das waren 2,2 Prozent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg um 1,41 Dollar auf 61,38 Dollar. Zeitweise waren die Notierungen noch stärker gestiegen. Die Spannungen in der ölreichen arabischen Golfregion bleiben groß. Die norwegische Seefahrtsbehörde bestätigte einen Angriff auf den Öltanker "Front Altair" im Golf von Oman. Die Reederei Frontline bestätigte hingegen in der norwegischen Zeitung "VG" nicht, dass die "Front Altair" angegriffen worden sei. Die Zwischenfälle folgen auf ähnliche Vorfälle vor wenigen Wochen. Seinerzeit wurde der Iran als Urheber verdächtigt, der dies jedoch bestritt. Zu den betroffenen Tankern hatten damals auch zwei Schiffe Saudi-Arabiens gehört, dem Erzfeind Irans. Der Vorfall könnte die Spannungen zwischen den USA und seinen arabischen Verbündeten einerseits sowie Iran andererseits zusätzlich anfachen. Die USA befinden sich mit Iran im Streit wegen dessen Atomprogramm. Ein Abkommen zur Eindämmung des Programms hatten die USA vor gut einem Jahr gekündigt und Wirtschaftssanktionen verhängt.

Am Devisenmarkt gab der Euro zum Dollar leicht nach. Für die Gemeinschaftswährung wurden am Abend knapp 1,13 Dollar gezahlt. Angesichts der jüngsten Fed-Schelte von US-Präsident Donald Trump dämpfte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung der amerikanischen Notenbank. "Vermutlich werden Chairman Jerome Powell und seine Kollegen aus genau diesem Grund so lange es geht vermeiden wollen, den Zins zu senken, um nicht den Eindruck des Einknickens vor Trumps Kritik zu erwecken."

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: