Süddeutsche Zeitung

Rohstoffe und Devisen:Nachfragehoffnung treibt Ölpreis

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Der Ölpreis nimmt seinen guten Lauf aus der Vorwoche wieder auf und steigt auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch. Derweil gibt die Notierung für das wichtige Industriemetall Kupfer deutlich nach.

Die Ölpreise haben am Dienstag ihren Höhenflug fortgesetzt. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,4 Prozent und lag mit 73,90 Dollar je Barrel so hoch wie zuletzt vor gut zwei Jahren. Es erscheine unwahrscheinlich, dass die Atomgespräche zwischen den USA und Iran vor den iranischen Präsidentschaftswahlen erfolgreich abgeschlossen werden können, stellten die Analysten der ING Bank fest. Damit würden sich eine Lockerung der US-Sanktionen und eine Rückkehr iranischen Öls auf den Weltmarkt verzögern. Zudem trieb die Aussicht auf ein schnelles Anziehen der Nachfrage nach Überwinden der Corona-Pandemie die Preise weiter an. "Wir sehen die anhaltend guten Nachrichten von der Nachfrageseite und die gute Stimmung an den Finanzmärkten als Hauptgründe für den jüngsten Aufschwung", führten die Commerzbank-Experten aus.

Dagegen fiel die Kupfernotierung zeitweise um 4,6 Prozent auf 9511 Dollar je Tonne. Vor rund einem Monat hatte daswichtige Industriemetall ein Rekordhoch von 10 475 Dollar erreicht. Die Aussicht auf strengere Regeln der chinesischen Regierung zur Eindämmung der Rohstoff-Spekulation mache Anleger nervös, sagten Börsianer. Sobald die Lager der Kupfer-Verarbeiter leer seien, werde die starke Nachfrage die Preise aber wieder nach oben treiben, prognostizierte Citigroup-Analyst Oliver Nugent.

Am Devisenmarkt belastete die verschobene Aufhebung der verbliebenen Pandemie-Beschränkungen in England die Währung des Landes. Das britische Pfund verlor 0,4 Prozent auf 1,1590 Euro und zum Dollar ein halbes Prozent auf 1,4035 Dollar. Wegen der raschen Ausbreitung der zunächst in Indien festgestellten Delta-Variante des Coronavirus hatte der britische Premierminister Boris Johnson die Einschränkungen um vier Wochen verlängert. Derweil bewegte sich der Euro zum Dollar kaum und hielt sich stabil über der Marke von 1,21 Dollar.

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SZ vom 16.06.2021 / SZ, Reuters, dpa
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