Rohstoffe und Devisen:Knappes Angebot verteuert Öl

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'Die Preise für den flüssigen Rohstoff steigen in Richtung ihrer Mehrjahreshochs. Experten machen auch die starre Planung der Opec+ für das knappe Öl-Angebot verantwortlich.

Zum Wochenschluss haben die Ölpreise nach nur einem Tag Verschnaufpause ihre Rally wieder aufgenommen. Die Angst vor einer weltweiten Energieknappheit trieb die Ölnotierungen in Richtung ihrer jüngsten Multi-Jahres-Hochs. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich in der Spitze um 1,7 Prozent auf 83,34 Dollar je Fass. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg zeitweise um 1,7 Prozent auf 79,66 Dollar.

Am Mittwoch war der Preis für WTI auf ein Sieben-Jahres-Hoch von 79,78 Dollar je Fass geklettert. Brent war mit 83,47 Dollar so teuer wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Ölangebot bleibe knapp, schreibt Commerzbank-Analystin Babara Lambrecht. "Das liegt zum einen an den zuletzt hohen Produktionsausfällen, zum anderen an der Opec+, die sich weiter starr an ihren Plan hält und ungeplante Ausfälle nicht abfedert." Die großen Erdöl-Förderländer hatten am Montag mitgeteilt, sie würden wie geplant im November die Quoten um monatlich 400 000 Barrel pro Tag anheben. Zu der Opec+-Gruppe zählen neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland.

Am Devisenmarkt schwächelte der Dollar etwas, im Gegenzug zog der Euro leicht auf 1,1564 Dollar an. Auslöser für den leichten Wertverlust des Greenback war die Veröffentlichung des unter den Erwartungen gebliebenen US-Arbeitsmarktberichtes. Viele Anleger hatten zuletzt auf einen deutlich höheren Stellenaufbau in den USA spekuliert, was den Dollar im Verhältnis zum Euro zeitweise auf den höchsten Stand seit Julie vergangenen Jahres gehoben hatte.

Angesichts der steigenden Energiepreise und der zum Teil enttäuschenden Daten des US-Arbeitsmarktberichts nahmen die Inflationsängste der Anleger wieder zu. Sie griffen unter anderem zur "Antikrisenwährung" Gold, das sich um 1,5 Prozent auf 1781 Dollar je Feinunze verteuerte.

© SZ vom 09.10.2021 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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