Süddeutsche Zeitung

Rohstoffe und Devisen:Goldpreis stabilisiert

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Nach den heftigen Verlusten in den letzten Tagen macht der Preis für das Edelmetall einen Teil seiner Verluste wieder wett. Analysten bleiben für die weitere Entwicklung der Goldnotierung positiv gestimmt.

Der Goldpreis hat sich am Mittwoch im Handelsverlauf nach seinem jüngsten Ausverkauf stabilisiert. Am Morgen war der Preis für die Feinunze des Edelmetalls unter die Marke von 1900 Dollar auf 1863 Dollar gefallen. Danach erholte sich die Notierung bis auf 1944 Dollar. Seit dem Rekordhoch bei 2075 Dollar in der Nacht zum vergangenen Freitag ist der Goldpreis demnach in der Spitze um etwa zehn Prozent gefallen. Ein solcher Rücksetzer nach steilen Anstiegen ist nicht ungewöhnlich, da manch ein Anleger lieber erst einmal Kasse macht, also Kursgewinne sichert. Marktbeobachter erklärten den aktuellen Preisrückgang unter anderem mit einem gestiegenen Risikoappetit der Investoren, der auf dem als sichere Anlage geltenden Gold lastet. So nährten Spekulationen über ein neues Hilfspaket für die US-Wirtschaft oder die erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in Russland den Konjunkturoptimismus. Auf lange Sicht bleiben Rohstoffanalysten angesichts der Corona-Krise für die Entwicklung des Goldpreises aber weiter positiv gestimmt. Carsten Fritsch von der Commerzbank sagte: "Das fundamentale Umfeld bleibt für Gold und Silber dank negativer Realzinsen, einer beispiellosen Geldmengenausweitung und einer ausufernden Verschuldung ausgesprochen positiv." Das Edelmetall wird von vielen als Inflationsschutz geschätzt. Auch bei Silber nutzten Investoren den Einbruch um 16 Prozent am Vortag zum Wiedereinstieg. Das unter anderem in der Medizintechnik benötigte Edelmetall gewann zeitweise 4,5 Prozent auf 25,90 Dollar.

Mit Rohöl deckten sich Investoren ebenfalls ein. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,9 Prozent auf 45,33 Dollar je Barrel. Sie profitiere vom überraschend starken Rückgang der US-Lagerbestände, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda.

Am Devisenmarkt zog der Kurs des Euro um fast einen halben US-Cent auf 1,1786 Dollar an.

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SZ vom 13.08.2020 / cikr, Reuters, dpa
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