Erstmals seit Anfang November 2011 hat der Goldpreis die Marke von 1800 Dollar überwunden. Eine Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um fast ein Prozent auf 1812 Dollar. In Euro gerechnet kostete Gold mit 1601 Euro 0,6 Prozent mehr. Den Grund für die derzeit starke Nachfrage nach dem Edelmetall sehen Marktbeobachter in der gestiegenen Wahrscheinlichkeit für weitere Stützungsmaßnahmen von Regierungen und Notenbanken zur Abmilderung der wirtschaftlichen Schäden durch die Corona-Pandemie. Dazu zählen auch Zinssenkungen. Davon profitiert das auch als Inflationsschutz dienende Gold üblicherweise. In den vergangenen drei Monaten sind die Edelmetall-Bestände börsennotierter Goldfonds (ETFs) um knapp 30 Prozent auf derzeit mehr als 2400 Tonnen gestiegen. Das ist die stärkste Rally seit zehn Jahren. Als weiteren Grund für die Attraktivität von "sicheren Häfen" nannte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade, die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China.
Aus Furcht vor Angebotsengpässen deckten sich Anleger auch mit Kupfer ein. Das wichtige Industriemetall kostete mit 6223 Dollar je Tonne so viel wie zuletzt vor einem knappen halben Jahr. Die Kupferminen in Chile, des weltweit größten Exporteurs, wollen die Förderung drosseln, um die Ausbreitung des Coronavirus unter ihren Arbeitern einzudämmen.
Dagegen bewegten sich die Ölpreise kaum. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 43,20 Dollar, das waren 0,3 Prozent mehr als am Dienstag.
Auch das Geschehen am Devisenmarkt verlief sehr ruhig. Der Euro hielt sich stabil knapp über der Marke von 1,13 Dollar. Im Fokus standen Aussagen der Präsidentin der Europäischen Zentralbank. Sie hatte eine Woche vor der nächsten Zinssitzung der Zentralbank in einem Zeitungsinterview eine abwartende geldpolitische Haltung signalisiert.