Rohstoffe und Devisen:Gold mit neuen Bestmarken

Nach dem Sprung über die 2000-Dollar-Marke zieht der Goldpreis weiter an: Eine Feinunze kostet bis zu 2064 Dollar, das ist so viel wie nie zuvor.

Der Goldpreis hat seine Rekordjagd am Donnerstag ungebremst fortgesetzt und erneut eine Höchstmarke erreicht. An der Börse in London wurde das Edelmetall zeitweise bei 2069 Dollar je Feinunze (rund 31,1 Gramm) gehandelt und damit so hoch wie noch nie. Zuletzt wurde der Goldpreis vor allem durch die Sorge vor einer neuen Zuspitzung der Corona-Krise angetrieben und hatte bereits zur Wochenmitte einen Höchststand markiert. Seit Beginn des Jahres hat Gold etwa 36 Prozent an Wert gewonnen. Auch in Euro gerechnet war Gold am Donnerstag mit 1749 Euro so viel wert wie noch nie. Die Gründe für den starken Anstieg des Goldpreises sehen Experten weiterhin in der großen Unsicherheit viele Anleger über die weitere Entwicklung der Corona-Krise.

Am Devisenmarkt bewegte sich der Euro kaum und hielt damit die deutlichen Kursgewinne vom Vortag. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1874 Dollar gehandelt. Die türkische Lira fiel sowohl zum Dollar als auch zum Euro auf ein Rekordtief. Für einen Dollar mussten 7,2781 Lira bezahlt werden. Dies war der höchst jemals erreichte Kurs. Am Donnerstag stieg die Notierung um rund drei Prozent. Auch der Eurokurs legte zur Lira deutlich zu und erreichte mit 8,6454 Lira für einen Euro einen neuen Höchststand. "Die Ursachen des Abwärtsdrucks auf die Lira sind zuvorderst fundamentaler Natur: die mangelnde Inflationsbekämpfung der Zentralbank und ein Realzins im tiefroten Bereich", kommentierte Antje Praefcke, von der Commerzbank. "Wir gehen deshalb davon aus, dass die Lira tendenziell weiter unter Druck bleiben wird." Die türkische Notenbank hatte zuletzt erfolglos versucht, die Währung durch Interventionen am Devisenmarkt zu stützen. Die Notenbank verfügt nur noch über geringe Devisenreserven und steht unter hohem politischen Druck. Die Inflation hat sich zuletzt beschleunigt und lag im Juni bei fast 13 Prozent.

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