Rohstoffe und Anleihen:Trump-Tweet schickt Ölpreis auf Talfahrt

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Die neuerliche Kritik des US-Präsidenten an der Förderpolitik der Opec drückt die Ölpreise nach unten. Am Markt für Staatsanleihen sind die Anleger erleichtert, dass Italien seine Bonitätsnote halten kann.

Nach einem Tweet von US-Präsident Donald Trump sind die Ölpreise am Montag deutlich unter Druck geraten. Trump machte zum wiederholten Mal die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) für einen Anstieg der Ölpreise verantwortlich. "Die Ölpreise steigen zu hoch", schrieb Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. "Die Welt kann eine Preiserhöhung nicht verkraften", hieß es weiter in dem Tweet. Ein Fass der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 3,3 Prozent auf 64,89 Dollar. Der Preis für die amerikanische Sorte WTI fiel um 3,2 Prozent auf 55,36 Dollar. Zurzeit liegen die Ölpreise auf dem höchsten Niveau seit etwa drei Monaten. Rohstoffexperten machen für den Preisanstieg vor allem die Kürzung der Fördermenge der in der sogenannten Opec+ zusammengefassten Ölstaaten verantwortlich. Neben den Opec-Mitgliedern zählt hierzu auch Russland. Während die Opec+ die Fördermenge gekürzt hat, ist die Ölproduktion in den USA zuletzt auf ein neues Rekordhoch von zwölf Millionen Barrel pro Tag gestiegen.

Anleiheanleger reagierten erleichtert auf die Bestätigung von Italiens Bonitätsnote durch die Ratingagentur Fitch. Fitch ließ die Einstufung der Kreditwürdigkeit Italiens bei "BBB" mit unverändert negativem Ausblick. "Wichtig für diese Entscheidung war der Kompromiss zwischen Rom und Brüssel im Haushaltsstreit", sagte Analyst Christian Lenk von der DZ Bank. "Auch wurden Fortschritte bei der Reduktion notleidender Kredite im Bankensektor positiv vermerkt", erläuterte er weiter. Anleger kauften daraufhin italienische Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Titel gab entsprechend leicht nach auf 2,766 Prozent nach. Fitch sieht das Niveau der italienischen Staatsverschuldung jedoch weiter als extrem hoch an. Eine Herabstufung hätte Italien an die Schwelle zum Ramsch-Rating gebracht und so dem Staat die Refinanzierung über den Kapitalmarkt erschwert.

© SZ vom 26.02.2019 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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