Rohstoffe und Anleihen:Energiepreise steigen wieder

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Die Angst vor Versorgungsenpässen dominiert wieder an den Rohstoffmärkten. Sowohl die Öl- als auch die Gaspreise steigen wieder. Am Anleihenmarkt werden dagegen die Staatspapiere verkauft.

Der Euro ist am Montag stabil in die neue Woche gestartet. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,0421 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Freitagabend. Der Handel an den Devisenmärkten verlief wegen des Nationalfeiertags "Independence Day" in den USA sehr ruhig, hieß es.

Die Ölpreise starteten mit Gewinnen in die neue Woche. Am Rohstoffmarkt dominierte die Furcht vor einem knappen Angebot. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im Abendhandel 113,87 Dollar und damit zwei Prozent mehr im Vergleich zum Wochenausklang. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,1 Prozent. Am Rohölmarkt hatten zuletzt negative Faktoren dominiert. Für Belastung hatte vor allem die Furcht vor einer deutlichen Abkühlung der Weltwirtschaft gesorgt. Die Erdölpreise sind deshalb in den vergangenen Wochen tendenziell gefallen - allerdings von hohem Niveau aus. Seit Jahresbeginn sind die Preise um rund 40 Prozent gestiegen.

Die Furcht vor einem Gas-Blackout trieb den europäischen Erdgas-Kontrakt in der Spitze auf 163,60 Euro je Megawattstunde und damit auf den höchsten Stand seit fast vier Monaten. Der Strompreis in Deutschland eilt wegen des drohenden Ausfalls gasbetriebener Elektrizitätswerke ebenfalls von einem Hoch zum nächsten. Der Kontrakt zur Lieferung von einer Megawattstunde im Jahr 2023 stieg um mehr als elf Prozent auf ein Rekordhoch von 328 Euro. Unterdessen machten Anleger am Anleihemarkt Kasse, nachdem sie sich in den vergangenen Wochen aus Furcht vor einer Rezession in diesen "sicheren Hafen" geflüchtet hatten. Die aktuellen Verkäufe trieben die Rendite der zehnjährigen Bundestitel bis auf 1,352 Prozent. Noch größer war der Druck auf die vergleichbaren Papiere aus Italien, wodurch deren Renditeabstand (Spread) zu den Bundesanleihen wieder stieg.

© SZ vom 05.07.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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