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Rohstoffe:Ölpreis steigt - Gaspreis sinkt

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Anleger rechnen damit, dass die Omikron-Variante des Coronavirus die Nachfrage nach Öl nur begrenzt betrifft. Milderes Wetter und ein größeres Angebot lässt den Gaspreis sinken.

Die Ölpreise haben am Dienstag an ihre deutlichen Gewinne vom Vortag angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 78,97 Dollar. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 0,7 Prozent auf 76,08 Dollar zu. Dies sind jeweils die höchsten Stände seit Ende November. Bereits am Montag waren die Ölpreise deutlich gestiegen. Börsianern zufolge setzen die Anleger darauf, dass die Nachfrage nach Rohöl den verschiedenen corona-bedingten Störungen in den globalen Lieferketten trotzt. Ende November hatten Sorgen wegen konjunktureller Folgen der sich rasch ausbreitenden neuen Omikron-Variante des Coronavirus die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Mittlerweile legen Studien eine möglicherweise geringere Schwere der Krankheit nahe, sodass an den Finanzmärkten zum Jahresende hin eine freundliche Stimmung herrscht. Die Sorte Brent ist in diesem Jahr um mehr als 45 Prozent gestiegen, gestützt durch die steigende Nachfrage und die Angebotskürzungen durch die Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten, die gemeinsam als OPEC+ bezeichnet werden.

Die europäischen Gaspreise gaben weiter nach. Eine Megawattstunde verbilligte sich zeitweise um neun Prozent auf 97,11 Euro. In der vergangenen Woche hatte die Notierung aufgrund eisiger Temperaturen und eines starken Rückgangs russischer Gaslieferungen mit 187,79 Euro ein Rekordhoch erreicht. Derzeit sind mehr Schiffe mit verflüssigtem Erdgas auf dem Weg nach Europa, was die Erwartung weckt, dass die neuen Lieferungen den angespannten Markt wieder ins Gleichgewicht bringen werden. Allerdings liegen die Speicher immer noch etwa 23 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt für diese Jahreszeit. Zudem rechnen Anleger damit, dass milderes Wetter in weiten Teilen des europäischen Festlands in der kommenden Woche die Energienachfrage dämpfen wird.

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Quelle:
SZ vom 29.12.2021 / rih, Reuters, Bloomberg
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