Süddeutsche Zeitung

Rohstoffe, Devisen:Ölpreise steigen moderat

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Ein schwacher Dollar stützt die Ölpreise. Da Öl in Dollar gezahlt wird verbilligt sich der Rohstoff für Anleger außerhalb des Dollarraums und lässt die Nachfrage steigen.

Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete mit 43,32 Dollar knapp ein Prozent mehr. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,2 Prozent auf 40,38 Dollar. Am Donnerstag hatten schwache Konjunkturdaten aus den USA und eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten die Ölpreise zeitweise stark unter Druck gesetzt. Kurz vor dem Wochenende wurden die Notierungen aber durch die Kursentwicklung am Devisenmarkt gestützt. Nach extrem schwachen US-Konjunkturdaten und einer Zuspitzung der Corona-Krise mit einer hohen Zahl von Neuinfektionen ist der Dollar zuletzt unter Druck geraten. Ein schwacher Greenback macht Rohöl in Ländern außerhalb des Dollarraums günstiger und stützt so die Nachfrage.

Nachdem der Euro im frühen Handel zeitweise über die Marke von 1,19 Dollar gesprungen war, gab die Devise nach der Veröffentlichung von Konjunkturdaten ihre Tagesgewinne ab. Am Abend lag die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1777 Dollar, nach 1,1846 Dollar am Vortag. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone hatte sich im Zeitraum von April bis Juni zum Vorquartal um 12,1 Prozent verringert. Die Wirtschaft im Währungsraum war bereits angeschlagen in die Corona-Krise gegangen und steckt nun tief in der Rezession. Auch die beiden größten Volkswirtschaften der Euro-Zone wurden hart getroffen: Die deutsche Wirtschaftsleistung schrumpfte um 10,1 Prozent, in Frankreich waren es sogar 13,8 Prozent. Dazwischen bewegt sich Italien mit minus 12,4 Prozent. Noch heftiger durchgeschüttelt wurde die spanische Volkswirtschaft mit minus 18,5 Prozent. Vergleichsweise glimpflich war der Rückgang des Bruttoinlandsprodukt in Litauen mit minus 5,1 Prozent und in Lettland mit minus 7,5 Prozent.

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SZ vom 01.08.2020 / rih, Reuters, dpa
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