Süddeutsche Zeitung

Rohstoffe, Devisen:Ölpreise geben weiter nach

Nach kräftigen Kursverlusten am Montag geht es für die Ölnotierung erneut bergab. Anleger machen sich wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus Sorgen um die Nachfrage.

Nach kräftigen Kursverlusten vom Wochenauftakt haben die Ölpreise auch am Dienstag nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete mit 72,45 Dollar um 0,6 Prozent weniger. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI verlor 0,9 Prozent auf 70,63 Dollar. Am Montag hatten enttäuschende Konjunkturdaten aus China und den USA die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Schwache Konjunkturdaten aus den beiden größten Volkswirtschaften der Welt schüren unter den Anlegern am Ölmarkt die Sorge vor einer schwächeren Nachfrage nach dem Rohstoff.

Zudem bleibt die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus nach wie vor eine Belastung für die Ölpreise. Die hochinfektiöse Delta-Variante zwingt die Regierungen dazu, die Beschränkungen wieder einzuführen oder zu erweitern. So hat in China die Delta-Variante einige der strengsten Virenschutzmaßnahmen der Welt durchbrochen. Den Einwohnern Pekings wurde geraten die Hauptstadt nicht zu verlassen, Flüge wurden gestrichen, und einige Städte und Gemeinden wurden von den örtlichen Behörden abgeriegelt. "Der Ölpreis hat bisher in diesem Jahr der Schwerkraft getrotzt, aber die Auswirkungen der Delta-Variante haben begonnen, den Anstieg zu begrenzen", sagte Howie Lee, ein Wirtschaftswissenschaftler bei der Oversea-Chinese Banking Corp. Es sehe so aus, als ob der asiatische Ölverbrauch zu schwanken beginnt, und die Preise würden sich wahrscheinlich konsolidieren, bis sich ein klareres Bild ergebe.

Nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen geriet der Euro am Nachmittag etwas unter Druck. Der Dollar profitierte von starken Auftragsdaten. So sind die Ordereingänge für die Industrie im Juni deutlich stärker als erwartet gestiegen. Zudem waren sie auch im Mai stärker als ermittelt geklettert. Die europäische Gemeinschaftswährung lag kaum verändert bei 1,1864 Dollar.

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SZ vom 04.08.2021 / rih, Bloomberg, Reuters
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