Süddeutsche Zeitung

Rohstoffe, Devisen:Ölpreise erholen sich

Investoren greifen bei Rohstoffen wieder zu. Die Ölpreise können dennoch nur einen Teil der massiven Verluste vom vergangenen Freitag wettmachen. Aussagen zur weiteren Zinspolitik der EZB lasten auf dem Euro.

Investoren haben sich am Montag wieder mit Rohstoffen eingedeckt. So verteuerte sich das Industriemetall Kupfer um 1,5 Prozent auf 9600 Dollar je Tonne. Der Preis für US-Leichtöl WTI stieg um 2,1 Prozent auf 69,57 Dollar je Barrel. Die Nordsee-Sorte Brent gab ihre Gewinne größtenteils wieder ab und lag bei 72,95 Dollar. Am Freitag waren die Ölpreise wegen der Sorge vor der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus um mehr als zehn Prozent abgestürzt. Auftrieb erhielten die Energiepreise zudem von Spekulationen, dass die Ölförderallianz Opec+ auf ihrer anstehenden Sitzung eine Pause ihrer monatlichen Anhebung der Fördermengen beschließen, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Die steigende US-Ölproduktion, die Freigabe von strategischen Reserven durch mehrere Staaten und mögliche Belastungen für die Weltwirtschaft durch die Omikron-Variante böten der Gruppe die nötigen Gründe hierfür. Zudem schienen mehrere Förderländer ohnehin keine Kapazitäten zu haben, um ihre Produktion auszuweiten.

Die Aussicht auf eine andauernde lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) drückte den Euro unter die Marke von 1,13 Dollar. Die Währung notierte am Abend 0,3 Prozent tiefer bei 1,1280 Dollar. Trotz der hohen Inflation wird es laut dem spanischen Notenbankchef Pablo Hernandez de Cos auf absehbare Zeit keine Zinswende geben. Für das kommende Jahr und einige Zeit danach sei es unwahrscheinlich, dass in der Euro-Zone die Zinsen erhöht würden. Denn die Bedingungen für eine Anhebung dürften in diesem Zeitrahmen nicht erfüllt sein. Die EZB hat die niedrigen Zinsen in ihrem aktualisierten Ausblick praktisch auf lange Zeit festgeschrieben. Sie will sie solange auf dem aktuellen oder einem noch tieferen Niveau halten, bis sich die Inflation bei etwa zwei Prozent festsetzt. Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

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SZ vom 30.11.2021 / rih, Reuters, dpa
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