Süddeutsche Zeitung

Rohstoffe, Devisen:Gold fällt unter 1800 Dollar

Der Krisenwährung Gold setzen Spekulationen auf eine Überwindung der Corona-Pandemie zu. Der Kupferpreis steigt dagegen erneut auf ein Mehrjahreshoch an.

Die Ölpreise haben am Freitag keine klare Richtung gefunden. Der Preis für ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent stieg um ein Prozent auf 48,27 Dollar. Die US-Sorte WTI fiel dagegen um 0,4 Prozent auf 45,52 Dollar. Für gute Laune sorgte am Ölmarkt die Aussicht auf bald verfügbare Virus-Impfstoffe. Die Hoffnung lautet, dass dann Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wegfallen könnten, was der Konjunktur zugute käme und den Ölverbrauch steigen ließe. Rasche und flächendeckende Impfungen sind aber unwahrscheinlich. In dieser Gemengelage müssen die großen Ölförderländer Anfang kommender Woche über ihre Förderpolitik entscheiden. Es wird damit gerechnet, dass der Ölverbund Opec+ seine Produktion entgegen der bisherigen Planung Anfang 2021 nicht anhebt, sondern bestehende Fördergrenzen weiterführt.

Spekulationen auf eine Überwindung der Coronavirus-Pandemie setzten dem Gold zu. Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls fiel unter die Marke von 1800 Dollar und lag zuletzt 1,3 Prozent tiefer bei 1788 Dollar. "Längerfristig könnten die Aussichten aber nicht besser sein", sagte der unabhängige Analyst Ross Norman. Dass weitere Konjunkturprogramme erwartet werden, machten das als Inflationsschutz dienende Edelmetall attraktiv.

Kupfer markierte indes mit 7520 Dollar je Tonne ein Siebeneinhalb-Jahres-Hoch. "Wegen der Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung füllen Verarbeiter ihre leeren Lager wieder auf", erklärte Gianclaudio Torlizzi, Partner bei der Beratungsfirma T-Commodity mit Blick auf die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung.

Der Euro verteidigte am Freitag sein Drei-Monatshoch und legte weiter zu. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg um 0,4 Prozent auf dann 1,1955 Dollar.

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SZ vom 28.11.2020 / rih, Reuters, dpa
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