Der Goldpreis hat am Mittwochnachmittag nach der Veröffentlichung der US-Inflationsrate deutlich zugelegt. Der Preis für eine Unze des Edelmetalls sprang in die Höhe und erreichte mit 1850 Dollar ein Tagesplus von einem Prozent. Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober stärker als erwartet gestiegen, was die Attraktivität von Gold als Absicherung gegen die Inflation bei Anlegern stärkte. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent.
Anleger deckten sich auch mit der US-Währung ein, da Spekulationen auf eine vorzeitige Zinserhöhungen der US-Notenbank aufflammten. Im Gegenzug fiel der Euro um 1,1 US-Cent auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 1,1481 Dollar und konnte somit die Marke von 1,15 Dollar nicht halten. Die Inflation entfernt sich damit noch mehr vom mittelfristigen Zielwert der US-Notenbank Fed, der zwei Prozent beträgt. "Angesichts dieser Zahlen wird es für die Fed immer schwieriger, die Beschleunigung der Inflation allein auf Sonder- und Nachholeffekte zurückzuführen", kommentierte Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. "Die US-Notenbank dürfte sich spätestens Ende nächsten Jahres gezwungen sehen, ihre zögerliche Haltung aufzugeben und eine Leitzinswende einzuleiten." Ein entschlosseneres Handeln der Fed würde tendenziell den Dollar stützen, schließlich wird in der Eurozone auf absehbare Zeit keine Abkehr von der sehr lockeren Geldpolitik erwartet.
Die Ölpreise gaben ihre Vortagesgewinne wieder ab. Marktbeobachter verwiesen auf einen Bericht der US-Energieagentur EIA. Die Statistiker sehen anders als manche Beobachter keinen dauerhaften Engpass am Ölmarkt. Vielmehr rechnen sie bereits Anfang kommenden Jahres mit einer Überversorgung. Die Preise dürften demnach bereits im Dezember zurückgehen. Ein Barrel US-Leichtöl WTI verbilligte sich um 3,4 Prozent auf 81,32 Dollar.