Rohstoffe, Anleihen, Devisen:Öl- und Kupferpreise steigen

Hoffnungen auf eine Erholung der chinesischen und der weltweiten Wirtschaft entfachen Spekulationen auf eine stärkere Rohstoffnachfrage. Die Preise ziehen an.

Die Aussicht auf eine anziehende Nachfrage hat am Dienstag die Preise an den Rohstoffmärkten nach oben getrieben. Grund für den Optimismus waren die neuen Lockerungen der strengen Corona-Quarantänebestimmungen in China, die die Hoffnung stützten, dass die schweren Belastungen für die chinesische Wirtschaft dadurch etwas gemildert werden, mit positiven Folgen für die Weltwirtschaft. Der Preis für eine Tonne des Industriemetalls Kupfer, dessen weltweit größter Abnehmer China ist, zog um ein Prozent auf 8501 Dollar an. Ein Barrel (159 Liter) der Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 2,5 Prozent auf 118 Dollar. Preistreibend wirkten hier zudem drohende Angebotsengpässe. Die beiden großen Öl-Förderländer Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate hätten ihre maximale Produktionskapazität offenbar erreicht oder seien kurz davor, sagte Analyst Tobin Gorey von der Commonwealth Bank. Gleichzeitig warnten Experten vor Lieferausfällen durch Unruhen in Libyen und Ecuador.

Am Anleihemarkt wuchs anlässlich eines Notenbanker-Treffens in Sintra die Nervosität. Viele Anleger trennten sich von Staatsanleihen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundespapiere bis auf 1,673 Prozent. Am Vortag hatten sich noch bei 1,572 Prozent rentiert. Ratsmitglied Pierre Wunsch sprach sich dafür aus, dass die Europäische Zentralbank den mit stark steigenden Zinskosten konfrontierten Euro-Ländern großzügig helfen solle. "Ich würde sogar sagen, dass es keine Grenzen geben sollte", sagte der belgische Notenbankchef der Nachrichtenagentur Reuters. Die EZB arbeitet derzeit an einem Instrument, das den Renditeanstieg in stark verschuldeten Ländern wie Italien eindämmen soll.

Daraufhin verlor der Euro an Wert. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,0520 Dollar und war somit einen halben US-Cent billiger als am Vorabend.

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