Rohöl, Devisen, Anleihen:Ölpreis verteuert sich

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Saudi-Arabien will nach den Attacken auf seine Ölförder-Anlagen Öl im Irak zukaufen. Diese Nachricht treibt den Ölpreis nach oben. Der Euro erholt sich von seinen Vortagesverlusten. Renditen italienischer Anleihen steigen.

Am Rohstoffmarkt haben die Preise für Rohöl wieder zugelegt. Ein Barrel Nordseeöl der Sorte Brent kostet mit 64,54 Dollar um 1,5 Prozent mehr. Der Preis für amerikanisches Leichtöl WTI stieg um 0,5 Prozent auf 58,39 Dollar. Den Experten der Beratungsfirma Energy Aspects zufolge sind dies die Nachwehen der Angriffe auf saudiarabische Ölförder-Anlagen vom Wochenende. Das Königreich habe mindestens für die nächsten zweieinhalb Monate keine Reserve-Kapazitäten, um weitere Angebotsausfälle auszugleichen. Saudi-Arabien will einem Pressebericht zufolge Öl im Irak kaufen. Das Königreich ist an bis zu 20 Millionen Barrel (159 Liter) Rohöl aus dem Irak für seine heimischen Raffinerien interessiert. Gleichzeitig steigen die Spannungen in der Golfregion, weil Saudi-Arabien und die USA Iran für die Attacken verantwortlich machen.

Der Euro erholte sich etwas von seinen Verlusten am Vortag. Am Abend kostete die gemeinsame Währung der 19 Euroländer 1,1042 Dollar nach 1,1029 Dollar am Vorabend. Der Euro war am Mittwochabend unter Druck geraten, nachdem die US-Notenbank erwartungsgemäß ihre Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr verringert hatte.

Anleger trennten sich von italienischen Staatsanleihen. Dementsprechend stieg die Rendite der zehnjährigen Papiere zeitweise bis auf 0,92 Prozent, nach 0,87 Prozent am Vortag. Italiens neue Regierung halbiert die Wachstumsprognosen für dieses und nächstes Jahr. Für 2019 werde nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 Prozent gerechnet und für 2020 um 0,4 Prozent, wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch sagten. Die neuen Prognosen stellen den Rahmen für den Haushalt dar, der im nächsten Monat der EU-Kommission präsentiert werden muss. Der Etat soll Steuersenkungen und andere Maßnahmen zur Stimulation der Konjunktur enthalten.

© SZ vom 20.09.2019 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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