Süddeutsche Zeitung

Risikoscheu:WAZ steigt aus Kirch-Poker aus

Die WAZ-Gruppe will sich nicht auf ein Bietergefecht um das zusammengebrochene Kirch-Imperium einlassen.

Das Management des Medienkonzerns sprach sich am Montagabend gegen eine Beteiligung an der insolventen KirchMedia aus. Das Amtsgericht München hatte zuvor mitgeteilt, dass das Insolvenzverfahren über das Vermögen der KirchMedia offiziell eröffnet worden ist. Damit ist der Weg frei für einen Verkauf weiter Teile des Unternehmens. Das Votum des WAZ-Managements gilt als Richtungsentscheidung, da die beiden WAZ-Gesellschaftergruppen von je zwei der insgesamt vier WAZ-Geschäftsführer vertreten werden. Außerdem ist ein WAZ- Geschäftsführer auch Gesellschafter.

Der einstimmig gefasste Beschluss der Geschäftsführung beruhe auf der Analyse der gegenwärtigen wirtschaftlichen Daten und Konstellation bei KirchMedia, teilte der WAZ-Konzern mit. Man habe immer betont, dass ein Engagement geprüft werde, aber Entscheidungen nicht gefallen seien.

Die WAZ-Gruppe hatte einen Einstieg in einem Konsortium mit der Commerzbank und dem Filmstudio Columbia geprüft.

Commerzbank sucht neuen Partner

Nach der Entscheidung der WAZ-Gruppe gab die Commerzbank bekannt, dass sie einen neuen Partner für eine mögliche Übernahme der insolventen KirchMedia suche: "Wir bedauern die Absage der WAZ", sagte ein Commerzbank-Sprecher am Dienstag in Frankfurt. Das Kreditinstitut wolle das Projekt aber weiterführen.

Beobachter gehen davon aus, dass die Commerzbank nun versuchen wird, neue Partner ins Boot zu holen.

Auch der Springer-Verlag prüft derzeit laut Branchenkreisen ein gemeinsames Übernahmeangebot mit dem Heinrich Bauer Verlag.

(sueddeutsche.de/dpa)

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