Börse:Rheinmetall steigt in den Dax auf - und will Panzer in der Ukraine bauen

Börse: Rheinmetall ist an der Börse fast elf Milliarden Euro wert.

Rheinmetall ist an der Börse fast elf Milliarden Euro wert.

(Foto: Ina Fassbender/AFP)

Der Rüstungskonzern löst Fresenius Medical Care ab. Der Kurs der Rheinmetall-Aktie hat sich seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vor gut einem Jahr fast verdoppelt. Der Konzern-Chef berichtet über Gespräche mit der ukrainischen Regierung.

Vor zwei Wochen hatte Rheinmetall noch gegen die Commerzbank den Kürzeren gezogen - nun rückt der Rüstungskonzern doch in den Leitindex Dax auf. Das Düsseldorfer Unternehmen löst dort zum 20. März den kriselnden Dialyse-Konzern Fresenius Medical Care (FMC) ab, dessen Aktien seit 1999 ununterbrochen im Dax notiert sind, nun aber in den MDax absteigen. Das gab die Deutsche Börse am Freitagabend bekannt.

Der Kurs der Rheinmetall-Aktie hat sich seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vor gut einem Jahr fast verdoppelt, das Unternehmen ist an der Börse fast elf Milliarden Euro wert.

Einem Medienbericht zufolge verhandelt der Konzern derzeit auch über den Bau einer Panzerfabrik auf ukrainischem Boden. "Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden, das jährlich bis zu 400 Panther produziert", sagte Konzernchef Armin Papperger der Rheinischen Post. Die Gespräche mit der dortigen Regierung seien vielversprechend und er hoffe auf eine Entscheidung in den nächsten zwei Monaten. Pappberger geht demnach davon aus, dass der Krieg noch Jahre dauern wird.

Auch im Nebenwerteindex MDax hat die Verteidigungs-Branche Konjunktur: Dort verdrängen der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt den Biokraftstoff-Hersteller Verbio und der Technologiekonzern Jenoptik die Software AG. Verbio und Software AG steigen in den SDax ab.

In den Kleinwerteindex kehrt der schwäbische Bauspar- und Versicherungskonzern Wüstenrot & Württembergische zurück, weichen muss hier ebenfalls ein Unternehmen aus der Biosprit-Branche: die Südzucker-Tochter CropEnergies.

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