Rentenversicherung:Mehr Geld für kranke Frührentner

Die Reform wirkt sich positiv aus: Wer krankheitsbedingt früh in den Ruhestand muss, erhält mehr Geld - doch das hat auch unerwünschte Folgen.

Von Thomas Öchsner

Erwerbsminderungsrentner, die etwa wegen einer chronischen Krankheit nicht arbeiten können, bekommenmehr Geld. 2017 wurden nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) monatlich 716 Euro an solche Rentner ausgezahlt. 2016 waren es noch 697 Euro. Seit 2013 haben sich damit die durchschnittlichen Renten wegen einer Erwerbsminderung (EM) um 103 Euro oder etwa 17 Prozent erhöht. Dies liege nicht nur an den Rentenerhöhungen, sondern auch an der jüngsten Reform, so die DRV. Seit Juli 2014 werden diejenigen, die erstmals eine EM-Rente erhalten, bessergestellt.

Die Ansprüche dieser Frührentner, die oft im Alter von etwa 50 Jahren aus dem Arbeitsleben ausscheiden müssen, werden nun so berechnet, als ob sie bis zum 62. Lebensjahr gearbeitet hätten. Früher ging diese Zurechnungszeit nur bis zum 60. Lebensjahr. Von 2019 an will der Bund die Ansprüche für neue EM-Rentner weiter verbessern. Dann könnten gar Erwerbsminderungsrenten oft höher ausfallen als die Altersrente, heißt es in einer Stellungnahme der DRV. Vor allem in der Altersgruppe ab 60 Jahren dürften deutlich mehr Anträge auf EM-Rente gestellt werden, mehr medizinische Gutachten nötig sein und sich die Rentenausgaben erhöhen. Außerdem dürften Versicherte versuchen, den Beginn ihrer EM-Rente auf 2019 zu verschieben. "Eine Erwerbsminderungsrente, die nicht im Dezember 2018, sondern im Januar 2019 beginnt, kann im Einzelfall um mehr als 100 Euro höher ausfallen", heißt es.

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