Rente:Wie Rentner an mehr Geld kommen

Rente: Nach Angaben der Behörde steht die Möglichkeit, als Frührentner freiwillige Beiträge zu leisten, drei Gruppen erstmals offen: schwerbehinderten Menschen, langjährig Versicherten, die nach 35 Beitragsjahren vorzeitig ihre Altersrente beziehen, und besonders langjährig Versicherten mit 45 Beitragsjahren.

Nach Angaben der Behörde steht die Möglichkeit, als Frührentner freiwillige Beiträge zu leisten, drei Gruppen erstmals offen: schwerbehinderten Menschen, langjährig Versicherten, die nach 35 Beitragsjahren vorzeitig ihre Altersrente beziehen, und besonders langjährig Versicherten mit 45 Beitragsjahren.

  • In dem neuen Flexi-Rentengesetz ist ein Passus versteckt, der viele Versicherte interessieren dürfte: Seit Anfang des Jahres können auch Frührentner mit freiwilligen Zusatzbeiträgen ihre Rentenansprüche aufstocken.
  • Dies ermöglicht es, Abschläge von der Rente bei einem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand teilweise auszugleichen.

Von Thomas Öchsner, Berlin

Viele Arbeitnehmer wünschen sich einen flexiblen Übergang in den Ruhestand. Deshalb kommt ihnen die Bundesregierung mit der Flexi-Rente entgegen. Von Juli 2017 an verbessern sich für Rentner die Chancen, etwas hinzuzuverdienen. Bereits seit 1. Januar können Rentner, die ihre reguläre Altersgrenze für den Eintritt in den Ruhestand erreicht haben und weiter sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, mit eigenen Beiträgen und denen des Arbeitgebers ihre Rente erhöhen. Das bringt bereits bei der Rentenerhöhung im Folgejahr einige Euro mehr an Altersgeld.

In dem neuen Flexi-Rentengesetz ist aber noch ein Passus versteckt, der viele Versicherte interessieren dürfte: Seit Anfang des Jahres können auch Frührentner ihre Rentenansprüche mit freiwilligen Zusatzbeiträgen aufstocken und so Abschläge von der Rente bei einem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand ausgleichen. Dies hat die Deutsche Rentenversicherung der Süddeutschen Zeitung bestätigt.

Zwei Gründe machen das Angebot besonders attraktiv: Die Zinsen sind derzeit extrem niedrig. Anstatt zu sparen kann es sich deshalb lohnen, Geld in die gesetzliche Rentenversicherung zu stecken. Außerdem liegt der Beitrag derzeit mit 18,7 Prozent eher niedrig. Ende der 1990er-Jahre hatte er sich noch auf mehr als 20 Prozent belaufen. Die Rentenversicherung hält jedenfalls die neue Regelung für "begrüßenswert".

Nach Angaben der Behörde steht die Möglichkeit, als Frührentner freiwillige Beiträge zu leisten, drei Gruppen erstmals offen: schwerbehinderten Menschen, langjährig Versicherten, die nach 35 Beitragsjahren vorzeitig ihre Altersrente beziehen, und besonders langjährig Versicherten mit 45 Beitragsjahren. Sie könnten bis zum Ablauf des Monats, in dem sie ihre Regelaltersgrenze erreichen, freiwillige Beiträge zahlen. Diese ließen sich in der Regel bis zum 31. März des Folgejahres für das zurückliegende Jahr überweisen, teilt die Rentenversicherung mit.

Aufstocken schon ab 50 Jahren

Auch Arbeitnehmer können künftig schon mit 50 Jahren ihre Rentenansprüche mit Zusatzbeiträgen aufstocken und so Abschläge von der Rente bei einem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand ausgleichen. Bislang war dies erst ab 55 Jahren möglich. Nun wird die Grenze vom 1. Juli an auf 50 Jahre gesenkt. Entsprechende Ausgleichsbeiträge können Versicherte zweimal im Jahr zahlen.

Auch für die mehr als fünf Millionen Minijobber, die jünger als 65 Jahre und noch keine Ruheständler sind, ist es oft attraktiv, Geld für die Rentenkasse abzuzweigen. Sie können damit zum Beispiel einen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente, auf Reha-Leistungen oder auf höhere Altersrenten erwerben. Mehr als 80 Prozent der Minijobber haben sich allerdings von der Versicherungspflicht befreien lassen. Für sie zahlt nur der Arbeitgeber einen Rentenbeitrag von 15 Prozent.

Frührentner mit einem versicherungsfreien 450-Euro-Minijob können nun einen zweifachen Vorteil nutzen: Der Beitrag ihres Arbeitgebers steigert nach Angaben der Minijob-Zentrale jetzt ihre Rente, was bislang nicht der Fall war. Gleichzeitig können sie freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rente bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze zahlen, die dann ebenfalls ihr Altersgeld erhöhen. Weitere Auskünfte erteilt der jeweilige Rentenversicherungsträger. Auch Rentenberater können dabei helfen, eine persönliche Strategie für eine höhere Rente mit freiwilligen Beiträgen zu entwickeln.

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