Ein erheblicher Teil der Rentnerinnen und Rentner ist nach wie vor berufstätig. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind es in der Altersgruppe von 65 bis 74 Jahren 13 Prozent der Menschen.
Nur eine Minderheit von 33 Prozent nennt dabei finanzielle Gründe als Motiv. Bei fast genau so vielen, bei 29 Prozent, ist die „Freude an der Arbeit“ der Hauptgrund. Weitere elf Prozent finden den Job lukrativ oder wollen weiterarbeiten, weil der Partner oder die Partnerin ebenfalls berufstätig ist. Die soziale Integration unter Kollegen ist für neun Prozent der Befragten ausschlaggebend.
Eine Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) mit 5000 Teilnehmern weist auf ein noch größeres Potenzial hin: Demnach können sich 36 Prozent der Befragten vorstellen, auch nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten. Angesichts des Fachkräftemangels will die Regierung Beschäftigung im Alter gezielter fördern. So hat die Ampelkoalition zum Beispiel Pläne für eine neue Prämie auf den Weg gebracht: Wer mindestens ein Jahr länger arbeitet, soll von 2025 an eine sogenannte „Rentenaufschubprämie“ bekommen. Das entsprechende Gesetz ist aber noch nicht beschlossen.
Derzeit gehen die Menschen in Deutschland im Durchschnitt mit 64,4 Jahren in Rente. Das geht aus dem Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung für 2023 hervor. Der Wert ist seit dem Jahr 2000 um etwa zwei Jahre gestiegen. Der wichtigste Grund dafür ist die Rente mit 67.
Schrittweise ist die Regelaltersgrenze in den vergangenen Jahren immer weiter angehoben worden. Die Jahrgang 1946 ist der letzte, der mit 65 Jahre in Rente gehen konnte. Der Jahrgang 1964 ist der erste, der im Regelfall bis zum 67. Geburtstag im Arbeitsleben steht. Alle Jahrgänge dazwischen haben ein Renteneintrittsalter zwischen 65 und 67 Jahren. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, mit Abschlägen früher in Rente zu gehen oder ohne Abschläge, wenn man sehr lange in die Rentenversicherung einbezahlt hat.
Im Schnitt erhielten Altersrentner nach dem Bericht der Deutschen Rentenversicherung im vergangenen Jahr eine Rente von 1102 Euro – Männer durchschnittlich 1348 und Frauen 908 Euro. Die Rentenversicherung gab 2023 knapp 380 Milliarden Euro aus, bei Einnahmen von gut 381 Milliarden Euro. Etwa jeder Vierte im Land, 21,2 Millionen Menschen, ist Rentnerin oder Rentner.