Rentenreform:Chinesen müssen länger arbeiten

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Rentnerinnen in einem chinesischen Pflegezentrum. China hat eine Erhöhung des Rentenalters beschlossen. (Foto: Guo Xulei/dpa)

Mit 60 Jahren in Rente: Diese Zeiten sind nun auch in China vorbei. Die Regierung hat es lange vermieden, am Rentenalter zu schrauben. Doch die demografischen Probleme wachsen.

Jahrzehntelang war das Renteneintrittsalter in China unangetastet. Nun hat der Volkskongress eine Reform gebilligt, um das Rentenalter zu erhöhen. China reagiert damit auf die steigende Lebenserwartung und die Überalterung. In den kommenden 15 Jahren werde die Volksrepublik das Rentenalter für Männer schrittweise von 60 auf 63 Jahre erhöhen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Bei Frauen, für die bislang je nach Berufsgruppe zwei Renteneintrittsalter galten, erhöhe sich die Grenze entweder von 50 auf 55 Jahre oder von 55 auf 58 Jahre. Die Änderung tritt demnach am 1. Januar 2025 in Kraft.

China verabschiedet sich damit von einer seit den 1970er-Jahren starr gebliebenen Regelung, um den Schwund von Arbeitskräften zu verlangsamen. Die Volksrepublik hatte weltweit bislang eines der niedrigsten Renteneintrittsalter. Xinhua zufolge ist die „neue Lage der demografischen Entwicklung“ Grund für die Entscheidung. Regierungen aller Ebenen sollten aktiv auf die Alterung der Bevölkerung reagieren und die Beschäftigung von Arbeitern unterstützen, hieß es weiter.

China steht vor einem enormen Demografie-Problem. Die Gesellschaft ist von einer rasanten Alterung betroffen. Grund dafür ist auch die niedrige Geburtenrate, an der das Ende der Ein-Kind-Politik bislang nichts änderte. Viele Familien in Städten können es sich gerade in der wirtschaftlich angespannten Lage nicht leisten, mehr als ein Kind zu bekommen. Nach offiziellen Angaben betrug die Geburtenrate im Jahr 2022 1,09 Kinder je Frau. Der Anteil der Menschen über 60 Jahren in dem Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern betrug im gleichen Jahr rund ein Fünftel, also fast 300 Millionen Menschen. Experten rechnen damit, dass in China 2050 fast 500 Millionen Menschen über dieser Altersgrenze leben werden, während die Zahl der Gesamtbevölkerung sinkt. Die Forderung nach einem späteren Rentenbeginn existierte deshalb schon länger. Sie gilt als eher unpopulär in der Bevölkerung.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Volksrepublik ist im Jahr 2021 auf 78 Jahre gestiegen, 1960 waren es noch 44 Jahre. 2050 wird die Lebenserwartung wohl über 80 Jahren liegen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Beschäftigten, die für die steigende Zahl der Rentner aufkommen sollen.

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