Wenn Oliver Noelting in Rente ist, will er vor allem Skateboard fahren. Keine klassische Disziplin für Ruheständler, aber Noelting wird ja auch kein klassischer Rentner. Er wird dann kein langes Arbeitsleben hinter sich haben und keine Midlife-Crisis. Wenn alles gut geht, kann sich Noelting nach nicht einmal 15 Jahren Arbeitsleben zur Ruhe setzen. Er wäre dann Anfang 40. Knapp zehn Jahre sind es bis dahin noch. 29 Jahre alt ist Noelting jetzt. Groß, schlank, Ziegenbart und Schlabbershirt. Man könnte ihn sich gut in einem Philosophie-Seminar vorstellen, Noelting ist aber Medieninformatiker, er hat eine Teilzeitstelle als Softwareentwickler, dazu arbeitet er frei oder auch gar nicht, so wie an diesem Tag. Die Sonne scheint, Noelting sitzt auf dem Balkon der Wohnung, die er mit seiner Freundin gemietet hat. Zwei Zimmer in einem Fünfzigerjahre-Bau in Hannover-List. "Mehr brauchen wir nicht", sagt Noelting. Ein Satz, der auch die Idee mit der Rente erklärt, genauso wie den Weg dorthin.
Ausgesorgt mit 40:Ihm reicht's
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Eine 40-Stunden-Woche am Schreibtisch? Für Oliver Noelting unvorstellbar. Er ist Anhänger des "Financial Independence, Retire Early"-Lebensmodells: Möglichst viel in kurzer Zeit sparen - und dann für Jahrzehnte einen sparsamen Ruhestand genießen.
Von Christoph Gurk
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