Rentabilitätsdruck:Unilever will 20.000 Stellen streichen

Unilever steht für Marken wie Rama, Knorr oder Omo. Nun will der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern mit einem massiven Stellenabbau rentabler werden. Jeder zehnte Arbeitsplatz ist in Gefahr.

Bei der Vorlage des Konzernergebnisses für das zweite Quartal kündigte Vorstandschef Patrick Cescau die Streichung von 20.000 der weltweit 180.000 Arbeitsplätze in den nächsten vier Jahren an. Über Einzelheiten äußerte er sich nicht.

Damit ist bei dem britisch-niederländischen Konsumgüterkonzern mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz in Gefahr. Unilever teilte am Donnerstag mit, vor allem Arbeitsplätze in Europa seien betroffen. Weitere Details - etwa ob auch einige der 6800 Jobs in Deutschland wackeln - wollte die Nummer drei der Branche nicht nennen.

Von seinen insgesamt 300 Produktionsstätten will Unilever im Rahmen des Umbauprogramms 50 schließen oder rationalisieren.

Riesige Produktpalette

Wichtigste Standorte in Deutschland sind Heilbronn, Heppenheim, Ansbach und Mannheim. Zur riesigen Unilever-Produktpalette gehören auch Brotaufstriche wie Lätta sowie Axe- Deos und Knorr-Suppen.

Im zweiten Quartal konnte der Konsumgüterriese den Umsatz um 3 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro steigern.

Der Überschuss aus dem fortgeführten Geschäft legte um 14 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro zu. Ohne Währungseffekte und Verkäufe verbesserte sich der Umsatz von Unilever im zweiten Quartal und auch im ersten Halbjahr um 5,8 Prozent.

Das ist das beste Ergebnis seit Jahren. Für das Gesamtjahr erwartet Unilever nun eine Umsatzsteigerung im oberen Bereich der anvisierten Spanne von drei bis fünf Prozent.

Auf profitablem Kurs

Wachstum und Kosteneinsparungen sollen das in Rotterdam und London beheimatete Unternehmen auf profitablem Kurs halten.

Cescau kündigte an, dass sich Unilever entschlossener als bisher von jenen seiner mehr als 400 Marken trennen will, die unter den Absatzerwartungen blieben.

Er kündigte den Verkauf von Aktivitäten mit einem Umsatz von zwei Milliarden Euro an, darunter das Geschäft mit Waschmitteln in Nordamerika.

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