Es gab Jahre, da hofierte ihn halb Europa. Superreiche rissen sich darum, mit ihm Projekte zu finanzieren. René Benko galt als der Investor schlechthin. Der heute 48-jährige Tiroler jonglierte scheinbar spielerisch und als hätte er unbegrenzte finanzielle Ressourcen mit Immobilien und Handelsunternehmen. Bevorzugt in Österreich, Italien, Deutschland und der Schweiz. Überall, wo er auftauchte, galt die Devise: big, bigger, Benko. Das galt auch für sein luxuriöses Privatleben. Die von ihm gegründete Signa-Gruppe umfasste etwa 1000 Gesellschaften. 2019 kaufte sie sogar das für die die Stadt ikonische Chrysler Building in New York. In Deutschland übernahm Benko die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und startete mit spektakuläreren Luxusimmobilien wie dem Elbtower in Hamburg oder der Alten Akademie in München. Ende 2023 war Schluss. Zentrale Signa-Unternehmen waren pleite, das undurchsichtige Firmenkonstrukt stürzte in sich zusammen.
Signa-PleiteWorum geht es im ersten Prozess gegen René Benko?
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Die Forderungen seiner ehemaligen Investoren belaufen sich auf mehr als 27 Milliarden Euro. Jetzt steht René Benko in Innsbruck vor Gericht, das Urteil wird schon am Mittwoch erwartet. Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Prozess.
Von Michael Kläsgen und Uwe Ritzer

Exklusiv Ermittlungen:Benko und der rätselhafte Tresor
Die Polizei fand Uhren, Ringe und Bargeld in einem Tresor bei Verwandten der Benkos. Der wurde am selben Tag gekauft, an dem der Unternehmer Privatinsolvenz anmeldete. Benko bestreitet, davon gewusst zu haben.
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