Rekordzahlung an die USA:Credit Suisse bekennt sich der Steuerflucht-Beihilfe schuldig

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Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat über Jahre hinweg Kunden aus den USA geholfen, ihr Vermögen vor den US-Steuerbehörden zu verstecken. Das gesteht die Bank nun als erstes Finanzinstitut ein - und beendet den Steuerstreit mit einer milliardenschweren Strafzahlung.

Das Schweizer Bankhaus Credit Suisse hat sich in den USA der Beihilfe zur Steuerflucht schuldig bekannt. Wie das Justizministerium in Washington am Montag mitteilte, zahlt das Unternehmen eine Strafe von 2,6 Milliarden Dollar (knapp 1,9 Milliarden Euro).

Credit Suisse ist demnach die erste Finanzinstitution seit zwei Jahrzehnten, die sich vor der US-Justiz schuldig bekannte. Im Jahr 2009 hatte sich die Schweizer Großbank UBS im Steuerstreit mit der US-Justiz auf eine Strafzahlung von 780 Millionen Dollar geeinigt, ohne sich jedoch schuldig zu bekennen.

Credit Suisse ist eine von 14 Schweizer Banken, die sich zuletzt wegen des Vorwurfs der Hilfe zur Steuerflucht im Visier der US-Justiz befanden. Von den etwa 300 anderen Schweizer Banken nimmt rund ein Drittel an einem Programm des US-Justizministeriums teil, bei dem sie Informationen über US-Steuersünder an Washington weitergeben und zur Vermeidung einer Strafverfolgung hohe Bußgelder zahlen.

Reue bei der Credit-Suisse-Spitze

US-Justizminister Eric Holder warf Credit Suisse am Montagabend in Washington vor, in den Ermittlungen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung nicht genügend kooperiert zu haben. Das Bankinstitut habe in erheblichem Umfang US-Steuerzahlern dabei geholfen, Steuern zu hinterziehen, und dafür einen großen Aufwand betrieben, sagte Holder. Als das Ministerium die Bank über die Ermittlungen informierte, habe sie sich unkooperativ verhalten. Unter anderem habe sie wichtige Dokumente vernichtet.

Im Vorfeld war bereits über die Höhe der Strafe spekuliert worden. Die Credit Suisse hatte teilweise bereits Rückstellungen wegen der Steuerstreitigkeiten gebildet, was ihr zu Jahresbeginn sogar einen Verlust bescherte.

Die Credit-Suisse-Spitze zeigte sich in einer ersten Reaktion reuevoll. "Wir bedauern das Fehlverhalten im früheren grenzüberschreitenden US-Geschäft außerordentlich", sagte Konzernchef Brady Dougan laut Mitteilung. Trotz des Schuldeingeständnisses muss die Großbank wohl nicht um ihre Banklizenz in den USA fürchten: "Die CS erwartet keine Auswirkungen auf ihre Lizenzen und keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Fähigkeiten das operative Geschäft zu betreiben", hieß es weiter.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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