KD Wolff war in den 60ern Studentenführer und erhielt das Bundesverdienstkreuz. Jetzt ging er mit seinem Verlag, den einst Helmut Kohl rettete, pleite. Ein Gespräch über die Jahre der Revolte und die sich ändernde Buchbranche.
Erstmals seit fast 50 Jahren wird der Verlag Stroemfeld Roter Stern nicht auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein. Anfang des Monats meldete Verleger Karl Dietrich Wolff, 75, Insolvenz an. KD, wie ihn seine Freunde nennen, ist ein Stück Zeitgeschichte: In den bewegten Jahren 1967/68 war er Vorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds - und wurde bei einer US-Reise vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe geladen. Er hatte einen konservativen Senator als "rassistischen Banditen" bezeichnet. Später verlegte Wolff die preisgekrönte Hölderlin-Werkausgabe, deren ...