Süddeutsche Zeitung

Virgin Galactic:Testflug ins All beflügelt Aktie

Richard Bransons Raumschiff startet erstmals vom Spaceport America in New Mexico aus, wo auch die Weltraumtouristen einsteigen sollen.

Von Dieter Sürig

Der britische Milliardär Richard Branson kommt seinem Flug ins All näher: Das Raumschiff Spaceship Two seines Unternehmens Virgin Galactic hat am Samstag erstmals von seinem Startplatz für Weltraumtouristen in New Mexico aus einen kurzen suborbitalen Testflug absolviert. Ein Träger-Flugzeug brachte das Raumschiff namens VSS Unity vom Spaceport America auf eine Höhe von 14 Kilometern und klinkte es dort aus. Das Raumschiff mit zwei Astronauten beschleunigte auf dreifache Schallgeschwindigkeit und erreichte 89,2 Kilometer Höhe. "Ich habe einen Freudensprung gemacht", bloggte Branson. Auch die Virgin-Galactic-Aktie machte einen Sprung, sie legte am Montag zeitweise mehr als 20 Prozent zu.

Für die Raumfahrtbehörde Nasa beginnt der Weltraum bei 80 Kilometern, der Luftfahrtverband FAI definiert dafür die Kármán-Linie auf 100 Kilometern Höhe. Virgin Galactic hat seit 2018 drei Testflüge in die Schwerelosigkeit absolviert, einer war im Dezember gescheitert. Branson will beim übernächsten Test dabei sein, bevor spätestens 2022 Privatleute als Touristen mitfliegen können. Außerdem hat die italienische Luftwaffe einen Flug für Forschungszwecke gebucht.

Branson liefert sich ein Rennen mit Amazon-Gründer Jeff Bezos, dessen Firma Blue Origin für den 20. Juli den ersten Crew-Flug seiner Rakete New Shepard, benannt nach dem ersten US-Astronauten Alan Shepard, ins All angekündigt hat und ebenfalls Touristenflüge anbieten will. Bei der Premiere soll neben der Crew ein Passagier mitfliegen, der den Platz bis Mitte Juni ersteigern kann. Derzeitiges Gebot für den Zehn-Minuten-Flug: 2,8 Millionen Dollar.

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