Raumfahrt:Space-X darf erneut nicht fliegen

Lesezeit: 1 Min.

Achteinhalb Minuten nach dem Start sollte die Unterstufe der "Falcon 9" auf einem Drohnenschiff landen. Sie fing jedoch Feuer und kippte um, wie auf dem Livestream von Space-X zu sehen war. (Foto: -/AFP)

Wiederverwendbare Unterstufe der „Falcon 9“ geht in Flammen auf und stürzt ins Meer. US-Behörde FAA fordert eine Untersuchung.

Von Dieter Sürig, München

Erst vor vier Wochen hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA, die Federal Aviation Administration, dem kalifornischen Raketenhersteller Space-X wieder erlaubt, seine Transportrakete Falcon 9 zu starten. Nun muss sie wieder am Boden bleiben: Die FAA verhängte erneut ein Startverbot, nachdem die untere Stufe bei der Landung in Flammen aufging.

Der Start von 21 Satelliten des hauseigenen Internetsystems Starlink in Cape Canaveral/Florida war am Mittwoch eigentlich erfolgreich gewesen. Die geplante Landung einer Unterstufe der Falcon 9 missglückte dann jedoch. Um sie wiederverwenden zu können, landet sie normalerweise auf einem Schiff vor der Küste. Diesmal ging die Stufe bei der Landung in Flammen auf und kippte um, wie in Aufnahmen eines SpaceX-Livestreams zu sehen ist.

„Nach einem erfolgreichen Aufstieg kippte der Booster der ersten Stufe von Falcon 9 nach dem Aufsetzen auf dem Schiff „A Shortfall of Gravitas“ um“, meldete Space-X auf der Plattform X, vormals Twitter. „Die Teams werten die Flugdaten und den Status des Boosters aus. Dies war der 23. Start des Boosters.“ Der Vorfall vom Mittwoch müsse untersucht werden, teilte die FAA mit. Es seien aber keine Verletzungen oder Schäden an öffentlichem Eigentum gemeldet worden, so die Behörde.

Im Juli hatte die FAA Space-X bereits Flüge verboten, nachdem es nach dem Start einer Falcon 9 Probleme mit der zweiten Raketenstufe gegeben hatte. Deswegen konnten ebenfalls Starlink-Satelliten nicht in der vorgesehenen Höhe ausgesetzt werden und waren in der Erdatmosphäre verglüht. Wegen der zweiwöchigen Startpause hatte Space-X einige Flüge verschieben müssen.

Je nach Dauer der FAA-Untersuchung sind nun wieder einige geplante Starts gefährdet. Darunter der Flug der US-Raumfahrtmission Polaris Dawn, bei der erstmals private Astronauten einen Weltraumspaziergang unternehmen wollten. Der Flug war in dieser Woche erst wegen eines Heliumlecks an den Startanlagen in Florida und dann wegen schlechten Wetters verschoben worden. Grundsätzlich ist allerdings davon auszugehen, dass das Flugverbot diesmal kürzer sein wird als im Juli, weil es diesmal „nur“ um einen Fehler bei der Bergung einer Raketenstufe geht. Den geplanten Start weiterer Starlink-Satelliten hatte Space-X vor dem neuerlichen Flugverbot abgesagt.

© SZ/Bloomberg/ds - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusRaumfahrt
:Wie kommt man jetzt noch ins All?

Die Probleme beim Start einer „Falcon 9“ in der vergangenen Woche haben womöglich ein längeres Flugverbot für das US-Unternehmen Space-X zur Folge. Auch für die europäische Raumfahrt wäre das dramatisch.

Von Dieter Sürig

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: