Raumfahrt:Durchbruch für Isar Aerospace

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Die geplante Kleinrakete "Spectrum" des Start-ups Isar Aerospace, die in Ottobrunn bei München gebaut werden soll. Illustration: oh (Foto: N/A)

Das Münchner Raketen-Start-up sammelt 75 Millionen Euro von europäischen Investoren ein. Entwicklung und Erstflug der "Spectrum" sind damit gesichert.

Von Dieter Sürig, München

Europäische Investoren sind zunehmend offen für Raumfahrt. Das Münchner Start-up Isar Aerospace, das Ende 2021 erstmals eine kleine Trägerrakete ins All schießen will, hat bei einer Finanzierungsrunde 75 Millionen Euro eingesammelt - und damit sein Finanzierungsvolumen vervierfacht. Hauptinvestor dieser Runde ist die Risikokapitalgesellschaft Lakestar, Bestandsinvestoren wie Earlybird und Vsquared haben aufgestockt. Größter institutioneller Investor bleibt Earlybird, die Gesellschaft hatte vor einem Jahr mit Airbus Ventures eine Finanzierungsrunde geführt, bei der 17 Millionen Euro zusammenkamen.

Etwa die Hälfte der 75 Millionen Euro stammt nach Angaben der Gründer von neuen Investoren: Neben Lakestar und HV Capital sind dies die Münchner Wirtschaftswissenschaftlerin Ann-Kristin Achleitner und ihr Ehemann Paul Achleitner, Aufsichtsratschef der Deutschen Bank. "Das Team, die Technologie, die strategische Bedeutung des Marktes und die Mitinvestoren haben uns einfach überzeugt", sagt Ann-Kristin Achleitner. "Und wir freuen uns, einen Beitrag zu leisten, dass ein vielversprechendes Start-up auch hier in Deutschland Wachstumsfinanzierung findet." Isar Aerospace steigert damit sein Finanzierungsvolumen auf knapp 100 Millionen Euro.

"Dem ersten erfolgreichen Start einer deutschen Trägerrakete in den Erdorbit steht nichts mehr im Weg", sagt Daniel Metzler, Chef von Isar Aerospace. Das Unternehmen hat im September seine Fertigung bei München eröffnet, in einem Jahr soll der erste Testflug stattfinden. Satellitenhersteller, Telekommunikationsunternehmen, Staat und Forschung benötigten Zugang zum Weltraum, sagt Metzler. "Der Flaschenhals sind die Trägerkapazitäten, die häufig auch noch zu teuer und unflexibel sind." Mit der Rakete namens Spectrum will Isar Aerospace Satelliten günstig in den Orbit bringen. Es gebe Kundenanfragen mit einem Volumen von mehr als einer halben Milliarde Dollar. Spectrum soll bis zu eine Tonne Nutzlast in den niedrigen Erdorbit befördern können.

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