Raumfahrt:Auf zum Mond

Raumfahrt: Airbus hat sein erstes Versorgungsmodul ESM im Dezember offiziell an die Raumfahrtagentur Nasa übergeben. Am Startplatz in Cape Canaveral/Florida haben es Techniker und Ingenieure mit dem oberen Crewmodul verbunden. Der erste Start zum Mond ist für das vierte Quartal 2021 vorgesehen - aber ohne Astronauten.

Airbus hat sein erstes Versorgungsmodul ESM im Dezember offiziell an die Raumfahrtagentur Nasa übergeben. Am Startplatz in Cape Canaveral/Florida haben es Techniker und Ingenieure mit dem oberen Crewmodul verbunden. Der erste Start zum Mond ist für das vierte Quartal 2021 vorgesehen - aber ohne Astronauten.

(Foto: Nasa/Airbus/oh)

Die Raumfahrtagentur Esa kündigt Astronautenflüge zum Erdtrabanten an - und eine neue Trägerrakete, die mit Space-X konkurrieren soll.

Von Dieter Sürig

Wenn die amerikanische Nasa in den kommenden Jahren wieder zum Mond fliegt, wird auch Europa dabei sein. Der scheidende Direktor der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Jan Wörner, sagte bei der Jahres-Pressekonferenz, dass bei den Artemis-Mondmissionen drei Esa-Astronauten mitfliegen werden - zumindest zur Station Lunar Gateway, die im Mondorbit entstehen soll. Wann ein europäischer Astronaut auf dem Mond landen wird, konnte er noch nicht sagen. Wichtiger Artemis-Bestandteil ist die Astronautenkapsel Orion, die im vierten Quartal erstmals den Mond umrunden soll - allerdings ohne Besatzung. Deren 13,5 Tonnen schweres Versorgungsmodul ESM (European Service Module) wird von Airbus in Bremen gebaut - es gebe bereits Verträge für sechs Module. In Bremen wird gerade das dritte ESM gefertigt, eines befindet sich bereits am Startplatz in Florida.

Wörner sagte, dass die Esa im vergangenen Jahr Aufträge für 1,3 Milliarden Euro an die Industrie vergeben hat, 2021 sollen es 1,6 Milliarden Euro werden. Dazu gehören Projekte wie die Asteroidenmission Hera, für die das börsennotierte Raumfahrtunternehmen OHB aus Bremen als Hauptauftragnehmer die Sonde baut. Sie soll 2024 starten und messen, inwiefern der Einschlag einer Nasa-Sonde Auswirkungen auf einen Asteroiden gehabt hat.

Das Gesamtbudget der Esa beträgt 2021 knapp 6,5 Milliarden Euro. Deutschland ist daran direkt mit etwa 970 Millionen Euro beteiligt, hinzu kommen noch weitere Mittel, beispielsweise aus dem EU-Topf. Mittel vergibt die Esa auch für Industriestudien einer neuen Trägerrakete für die Zeit nach Ariane und Vega, wie der künftige Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher, sagte. Er wird Wörner bereits zum 1. April folgen. "Wir müssen hier an der Spitze stehen und wettbewerbsfähig bleiben", sagte er. Die Esa will auch von Space-X Marktanteile zurückgewinnen. "Mit einer billigeren Rakete bekommen wir mehr Startaufträge", sagte Wörner.

Er betonte, dass das Georeturn-System dem Wettbewerb nicht im Wege stehe. Georeturn sieht vor, dass das Geld der Esa-Länder großteils wieder dort investiert wird. "Wir müssen Kosten senken und die Performance steigern, dafür ist ein harter Wettbewerb in Europa wichtig". Wörner lehnt es aber ab, europäischen Nutzern vorzuschreiben, nur mit europäischen Raketen zu starten - "wir wollen unsere Launcher ja auch exportieren".

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