Raumfahrt:Esa-Studie für Rocket Factory

Rakete Ariane 6

Illustration der neuen Esa-Rakete Ariane 6, die 2022 erstmals abheben soll. Die Esa plant aber bereits Nachfolgesysteme für die Dreißigerjahre.

(Foto: David Ducros/dpa)

Das Start-up gehört zu drei europäischen Unternehmen, die in mehreren Studien Raumschiffe für die Zeit nach der Trägerrakete Ariane entwickeln sollen.

Von Dieter Sürig, München

Ende 2020 hatte die Raumfahrtagentur Esa angekündigt, über Nachfolgekonzepte für die europäischen Trägerraketen Ariane und Vega nachzudenken, nun hat sie drei Studien im Wert von jeweils 500 000 Euro an die Industrie vergeben. Dass die Esa die Hersteller der europäischen Trägerraketen, Ariane-Group und Avio, ausgewählt hat, ist wenig überraschend. Einen Studienauftrag bekommt aber auch das Augsburger Start-up Rocket Factory (RFA), womit die Esa den neuen Stellenwert der so genannten Microlauncher und junger New-Space-Firmen würdigt.

Mit dem Nests-Programm (New European Space Transportation Solutions) lege die Esa "ein Fundament, mit dem wir uns auf die Zeit nach Ariane 6 und Vega-C vorbereiten können", sagt Daniel Neuenschwander, Esa-Direktor für Weltraumtransport. Die Studien sollen Empfehlungen für künftige Transporttechnologien erarbeiten, dabei auch die weltweite Wettbewerbsfähigkeit berücksichtigen und bis zum Sommer abgeschlossen werden. Das nächste Ministerratstreffen werde sich dann 2022 damit befassen.

"Damit eröffnen sich auch für staatliche Raumfahrtprogramme attraktive Formen der Zusammenarbeit auf Basis kommerziell entwickelter Dienstleistungsangebote", freut sich RFA-Vorstand Jörn Spurmann. "Jetzt gilt es zu untersuchen, welche unterschiedlichen Raumtransportsysteme und Lösungen private Initiativen vorschlagen können", sagt Marco Fuchs, Chef der OHB-Gruppe, zu der RFA gehört. Ob es in der Studie auch um astronautische Flüge gehen soll, lässt die Esa offen, doch Direktor Neuenschwander hatte der SZ im November gesagt, dass auch technische Optionen dafür erörtert werden sollten.

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