Süddeutsche Zeitung

Raumfahrt:Bewerbung bei OHB

Im Streit mit dem Bremer Raumfahrtkonzern OHB hat sich der amerikanische Investor Guy Wyser-Pratte, 77, nun selbst als mögliches Aufsichtsratsmitglied ins Spiel gebracht. Er fordert zudem, Aufsichtsratschefin Christa Fuchs abzulösen.

Von Dieter Sürig

Im Streit mit dem Bremer Raumfahrtkonzern OHB hat sich der Investor Guy Wyser-Pratte nun selbst als Aufsichtsratsmitglied ins Spiel gebracht. Sollte die Eignerfamilie Fuchs niemanden finden, um den Aufsichtsrat zu vergrößern, wie von ihm gefordert, "biete ich meine eigenen Dienste an". Angesichts seiner Erfahrungen in der Branche wäre dies für OHB nicht die schlechteste Lösung - "trotz meiner 77 Jahre". In seinem zweiten Schreiben an Unternehmenschef Marco Fuchs fordert der New Yorker unverblümt, Gründerin und Aufsichtsratschefin Christa Fuchs, 79, durch Vorstand Fritz Merkle zu ersetzen. Mit seiner Reputation und Fachkenntnis könne Merkle OHB "in die Zukunft führen", schreibt er. Und weiter: "Dr. Merkle ist ein absoluter Star". Die Gründerin solle in dem Gremium bleiben. Wyser-Pratte hatte Mitte August moniert, dass die Strukturen bei OHB intransparent und nicht wettbewerbsfähig seien. OHB hatte dies in einem Brief zurückgewiesen. Der Mangel an Ausschüssen im Aufsichtsrat sei "inakzeptabel", legte der Investor nun nach, die Antwort von OHB unzureichend. Konkret fordert er Ausschüsse für Strategie und Qualitätssicherung. "Wir werden uns den Brief genau anschauen", sagte ein OHB-Sprecher.

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SZ vom 31.08.2017
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