Raumfahrt:Airbus fliegt Marsproben zur Erde

Airbus-Konzept Earth Return Orbiter

Airbus will einen Orbiter bauen, der 2026 zum Mars starten und 2031 Marsproben zur Erde zurückbringen soll.

(Foto: oh)

Der Konzern soll Sonde und Rover für eine Mission von Esa und Nasa bauen und ein Transport-Raumschiff entwickeln.

Von Dieter Sürig, München

Es dürfte eine der komplexesten Weltraummissionen werden, und der Airbus-Konzern ist maßgeblich dabei: Die europäische Raumfahrtagentur Esa will 2026 eine Sonde namens Earth Return Orbiter zum Mars schicken, die in der Umlaufbahn des roten Planeten zunächst als Kommunikationsplattform für die gemeinsame Mars-Mission der Agenturen Nasa und Esa im Einsatz sein soll. Dabei nimmt ein Nasa-Rover, der im Sommer zum Mars gestartet ist, Proben aus dem Marsboden und verstaut sie in kleine Behälter, die später von einem zweiten Fahrzeug eingesammelt und zu einem Startvehikel gebracht werden. Diese beiden Fahrzeuge sollen ebenfalls 2026 zum Mars fliegen. Das Startvehikel wird die Marsproben in die Umlaufbahn bringen und den basketballgroßen Behälter dort an den Orbiter übergeben, der dann 2031 erstmals überhaupt Marsproben zur Erde befördern soll.

Anlässlich der internationalen Raumfahrtmesse IAC hat die Esa nun bekannt gegeben, dass sowohl der Earth Return Orbiter als auch das Fahrzeug, das die Proben einsammeln soll, von Airbus gebaut werden. Das Programm, zu dem auch ein robotischer Transportarm gehört, hat ein Volumen von fast einer halben Milliarde Euro. Zu den Unterauftragnehmern gehört neben Thales Alenia Space auch die Ariane-Group in Ottobrunn, welche mehrere Ionentriebwerke beisteuern wird. Weitere Zulieferer sind noch nicht bekannt, doch war das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB an mehreren Esa-Studien zu dieser Mission beteiligt. Der sechs Tonnen schwere Earth Return Orbiter soll mit der Trägerrakete Ariane 6 ins All geschossen werden.

Die Esa hat Airbus auch damit beauftragt, ein Konzept für ein Mehrzweck-Logistiklandefahrzeug auszuarbeiten. Es soll bis zu 1,7 Tonnen Fracht zum Mond transportieren können. Die Esa will das Mond-Landefahrzeug erstmals Ende des Jahrzehnts mit der Ariane 6 starten und plant drei bis fünf solcher Flüge. Auch im Hinblick auf astronautische Mondmissionen, soll die Landefähre sowohl wissenschaftliche als auch logistische Fracht zum Erdtrabanten bringen. Airbus will die Studie von Bremen aus leiten. Mit einer zweiten Machbarkeitsstudie hat die Esa Thales Alenia Space beauftragt, der französisch-italienische Konzern kooperiert dabei mit OHB.

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