Ratingagentur:Standard & Poor's bestätigt Deutschlands Top-Rating

Deutschland darf die Bestnote behalten: Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertet die Bonität der größten Volkswirtschaft in der EU weiter mit "AAA". Das Land habe eine breit aufgestellte Wirtschaft und die Fähigkeit, wirtschaftliche Schocks zu verkraften.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat mitten in der Euro-Schuldenkrise die Top-Bonität Deutschlands bestätigt. In der Nacht zu Donnerstag bestätigte S&P die Bestnote "AAA" (in der Finanzsprache auch oft Triple A genannt) sowie den Ausblick "stabil".

"Unserer Meinung nach hat Deutschland eine breit aufgestellte und wettbewerbsfähige Wirtschaft, die die Fähigkeit bewiesen hat, schwere wirtschaftliche und finanzielle Schocks zu verkraften", begründete S&P seine Haltung. Das Land habe sowohl die Wiedervereinigung gestemmt als auch die Rezession 2009 gemeistert.

Die Konkurrenzagentur Moody's denkt momentan darüber nach, ob sie Deutschland die Spitzenbonität aberkennen soll - wegen der unsicheren Aussichten in der Schuldenkrise. Moody's hat den Ausblick für die Bundesrepublik dazu auf "negativ" gesetzt. Das bedeutet, dass in den kommenden Monaten eine Abwertung droht.

Ein gutes Rating ist am Kapitalmarkt wichtig. Je besser die Note, desto niedriger sind im Allgemeinen die Zinsen, die ein Schuldener zahlen muss. Deutschland gilt als "sicherer Hafen" in der Euro-Zone und kann sich zu entsprechend günstigen Konditionen Geld leihen. Jüngst war es der Regierung sogar gelungen, eine Staatsanleihe mit negativer Rendite unter die Investoren zu bringen. Im Klartext: Das Land zahlt weniger zurück, als es sich geliehen hat.

Die Bonität von Spanien hatte S&P zuvor dank der Reformbemühungen des Landes vorerst unverändert gelassen. Die Bewertung des Euro-Landes bleibe weiter bei "BBB+" und damit drei Stufen über Ramsch-Niveau, teilte die Agentur mit. Angesichts der großen wirtschaftlichen Risiken bleibe der Ausblick für das Rating des Euro-Krisenlandes weiter "negativ".

Als Begründung für die Bestätigung des Ratings nannte die Agentur die Verpflichtung der Regierung in Madrid zu umfassenden Fiskal- und Strukturreformen. S&P verweist zudem auf die verbesserte Exportentwicklung. Gefährdet werde das Spanien-Rating jedoch durch die hohe Auslandsverschuldung und die immer noch mangelhafte Flexibilität der Wirtschaft. Zudem wertet die Agentur die Verzögerungen auf der politischen Ebene der Euro-Zone bei der Lösung der Schuldenkrise als Risiko.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: