"ran" bleibt dran:Sat 1 hofft wieder auf Bundesliga

Oliver Welke muss sich gut überlegen, wie er die Sat-1-Sportshow ran nach dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga in dieser Saison heute abmoderiert.

Klaus Ott

(SZ vom 24.05.2003) — Einfach "Auf Wiedersehen" sagen, das geht nicht - weil offen ist, ob Sat 1 die Liga in der nächsten Spielzeit noch präsentiert.

Aber ein bisschen Zuversicht dürfte Welke schon zeigen, immerhin stehen die Chancen für Sat 1 nicht mehr ganz so schlecht. Nach einer langen Pause reden der Privatsender und die Schweizer Sportagentur Infront, der die Bundesliga-Bilder gehören, wieder miteinander.

Infront und die Liga waren erbost über ein Niedrigst-Angebot von Sat1 für die nächste Saison in Höhe von 40 Millionen Euro und buhlten um die ARD als neuen TV-Partner.

"Fußballsteuer"

Doch die ARD offerierte - genau gerechnet - auch nicht mehr und geriet wegen der von ihr beantragten Erhöhung der Rundfunkgebühr unter Druck. Jürgen Doetz, Vorstand der ProSiebenSat1 Media AG, und Politiker verwahrten sich gegen eine Art "Fußballsteuer", die ARD zuckte zurück.

Dann mischte sich noch Premiere-Chef Georg Kofler ein, der die Bundesliga live überträgt. Er ist nur bereit, dem frei empfangbaren Fernsehen (Free TV) mehr Live-Spiele zu lassen, wenn die Bundesliga nicht zur ARD wechselt.

Die Agentur Infront braucht aber zusätzliche Bilder für das Free TV, um den dort absehbaren Preisrückgang zu mildern. Mehr Live-Spiele, mehr Honorar, lockt Sat1. Ein Konzernsprecher sagt: "Wir sind zuversichtlich, dass wir uns am Ende die Liga-Rechte erneut sichern können."

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