Quartalszahlen von Apple:Gewinn steigt - Aktie fällt

Das neue iPhone ist gerade mal einen Monat auf dem Markt - und der Umsatz von Apple steigt um 27 Prozent auf 36 Milliarden Dollar. Doch: Im vierten Quartal seines Geschäftsjahres hat Apple weniger iPads verkauft als erwartet. Und die Begeisterung an der Börse bleibt aus. Konkurrent Samsung verdoppelt derweil seinen Gewinn.

Apple zieht Bilanz

Das neue iPhone scheint sich für Apple als Erfolg zu erweisen: Im vierten Geschäftsquartal konnte der kalifornische Elektronikkonzern 26,9 Millionen seiner Smartphones verkaufen. 

(Foto: dapd)

Der Technologiekonzern Apple hat im abgelaufenen Quartal weniger iPad-Tablets abgesetzt als erwartet und auch mit seinen Gewinn- und Umsatzzahlen keine Euphorie entfacht. Der Konzern konnte nach eigenen Angaben nur rund 14 Millionen iPads verkaufen.

Beim iPhone schlug sich Apple indes mit 26,9 Millionen Geräten besser als gedacht. Beim Ausblick für das wichtige Weihnachtsquartal zeigte sich Apple zurückhaltend. Analysten verwiesen aber darauf, dass der Konzern bei seinen Prognosen traditionell eher konservativ sei.

Erst am Dienstag hatte Apple eine kleinere Variante seines bisherigen iPads vorgestellt, mit dem preisgünstigere Rivalen wie Amazon und Google angegriffen werden sollen. Gleichwohl verlor die Aktie nachbörslich eineinhalb Prozent.

Unter dem Strich verdiente Apple 8,2 Milliarden Dollar im vierten Quartal, rund 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 8,67 Dollar pro Aktie waren das acht Cent weniger als im Schnitt von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg um rund 27 Prozent auf fast 36 Milliarden Dollar, was etwas über den Prognosen lag. Für das laufende Quartal sagte Apple 52 Milliarden Dollar Umsatz voraus, drei Milliarden weniger als von Analysten erwartet.

"Die Zahlen zeigen, dass kein Unternehmen gegen die allgemeine Wirtschaftsentwicklung immun ist", sagte Trip Chowdry von Global Equity Research zu dem Quartalsbericht. "Apple liegt da auf einer Linie mit HP, IBM, Intel und Google. Es ist nichts dran an den Aussagen der Apple-Fans, wonach der Konzern ein Kosmos für sich ist. Die Benzinpreise sind doppelt so hoch wie vor vier Jahren und die Leute haben einfach kein Geld, sich immer den Schnickschnack zu kaufen, den sie am liebsten hätten."

Der iPhone-Absatz lag um 58 Prozent über der Zahl vor Jahresfrist. 14 Millionen iPads bedeuteten einen Zuwachs von 26 Prozent. Auch Mac-Computer verkauften sich etwas besser, der Absatz stieg um rund ein Prozent auf 4,9 Millionen. Beim Musikspieler iPod brach der Absatz indes um 19 Prozent auf 5,3 Millionen Stück ein.

Samsung verdoppelt Gewinn

Apples schärfster Konkurrent, der südkoreanische Konzern Samsung, hat gleichzeitig sein Rekordergebnis für das dritte Quartal bestätigt. Der Überschuss verdoppelte sich nahezu im Jahresvergleich auf umgerechnet etwa 4,7 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 26 Prozent auf rund 37 Milliarden Euro.

Der Technologiekonzern führte das deutliche Plus auf die Handysparte und die steigende Nachfrage nach Displays zurück. Die Zuwächse dort konnten demnach die Schwäche im Chipbereich ausgleichen.

Auch das Smartphones-Geschäft läuft gut. Das Unternehmen selbst nennt keine Absatzzahlen. Marktexperten schätzen, dass Samsung mittlerweile mehr als ein Drittel des Smartphone-Marktes beherrscht.

"Die größte Sorge für Samsung ist, dass das Wachstum bei den Smartphones an Schwung verlieren wird. Es wird schwierig, ein so hohe Gewinnmarge bei den mobilen Geräten zu halten, denn der Markt wird mehr und mehr gesättigt und der Wettbewerb wird sich verstärken", sagte Analyst Nam Dae-jong von Hana Daetoo Securities.

Die Aussicht auf ein Ende des Smartphone-Booms hat somit die Aktien von Samsung Electronics belastet. Die Papiere rutschten an der Börse in Seoul um 2,4 Prozent ab.

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