Schwache Quartalszahlen:Gewinn der Deutschen Bank bricht um 93 Prozent ein

Deutsche Bank-Spitze erwartet Inflation in Europa

Deutsche-Bank-Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain sind zuversichtlich - trotz Gewinneinbruchs des Geldhauses

(Foto: picture alliance / dpa)

Milliarden für juristische Auseinandersetzungen, Verluste im Investmentbanking: Der Gewinn der Deutschen Bank ist im Vergleich zum Vorjahr massiv eingebrochen. Die Bank verlängert trotzdem den Vertrag von Co-Chef Fitschen.

Der Gewinn der Deutschen Bank ist im dritten Quartal eingebrochen. Die Bank erwirtschaftete von Juli bis September einen Netto-Gewinn von 51 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 747 Millionen Euro gewesen. Das ist ein Einbruch von etwa 93 Prozent. Der Aktienkurs der Bank sank nach Bekanntgabe der Zahlen am Dienstagmorgen um mehr als drei Prozent.

Mögliche Kosten juristischer Streits belasten die Bilanz immer mehr. Das Institut erhöhte seine Rückstellungen um 1,2 Milliarden auf 4,1 Milliarden Euro. Zudem rutschte der Gewinn des Investmentbankings wegen eines schwachen Anleihengeschäfts ab.

Die Deutsche Bank sieht sich mit einer Reihe von Skandalen und juristischen Auseinandersetzungen konfrontiert. Dem Konzern machen unter anderem Ermittlungen wegen der Verwicklung von Mitarbeitern in die Manipulation des Libor und anderer international bedeutender Zinssätze zu schaffen. Hinzu kommt der Verdacht auf Umsatzsteuerbetrug durch Konzernmitarbeiter im Handel mit CO2-Zertifikaten, der Ende 2012 zu einer Razzia bei der Bank führte. In den USA belasten die Bank juristische Probleme im Geschäft mit Immobilienkrediten.

Im ersten Halbjahr hatte die Deutsche Bank einen Gewinn von 1,995 Milliarden Euro nach Steuern erwirtschaftet. Das waren vier Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.

Der Vorsteuergewinn sank im dritten Quartal auf 18 Millionen Euro von 1,1 Milliarden vor einem Jahr. Damit fiel der Rückgang deutlich stärker aus als von Analysten erwartet.

Zwar stehe die Bank vor mehreren Herausforderungen, sagten die beiden Chefs, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, aber: "Die Fortschritte im Hinblick auf unsere langfristigen Ziele sind jedoch ermutigend und wir sind zuversichtlich, dass wir sie erreichen werden." Gemeinsam werden die beiden die Bank noch bis 2017 führen: Am Dienstag verlängerte der Aufsichtsrat Fitschens Vertrag. Der des 15 Jahre jüngeren Jain ist bereits verlängert worden.

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