Quartalszahlen:Facebook erzielt Rekordgewinn - trotz Imagekrise

  • Trotz der Datenschutz- und Falschinformationsskandale hat Facebook am Ende des vergangenen Jahres einen Rekordgewinn erzielt.
  • Das Nettoergebnis stieg im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 61 Prozent auf 6,88 Milliarden Dollar an. Der Umsatz legte um 30 Prozent auf 16,91 Milliarden Dollar zu.
  • Die Zahl der aktiven Nutzer im Facebook-Netzwerk gab das Unternehmen mit 2,32 Milliarden im Monat an - was sogar einen neunprozentigen Zuwachs im Jahresvergleich bedeutete.

Obwohl Facebook seit Monaten aus einer Krise in die nächste tappt, nimmt das Geschäft des weltgrößten Online-Netzwerks dadurch keinen Schaden. Selbst in Europa sprang die Nutzerzahl zum Jahresende wieder hoch, nachdem sie zuvor leicht rückläufig war.

Im Weihnachtsquartal steigerte Facebook den Umsatz im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar. Die Zahl monatlich aktiver Nutzer wuchs binnen drei Monaten im üblichen Tempo um rund 50 Millionen auf etwa 2,32 Milliarden. Täglich kommen 1,52 Milliarden Nutzer zu Facebook.

Insgesamt greifen jetzt schätzungsweise rund 2,7 Milliarden Menschen auf zumindest eine App des Konzerns zurück, zu dem auch WhatsApp und Instagram gehören.

Unterm Strich gab es einen Rekordgewinn von knapp 6,9 Milliarden Dollar, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Ein Vergleich mit den 4,27 Milliarden Dollar Gewinn vor einem Jahr ist nicht aussagekräftig, weil damals die einmalige Abgabe auf Auslandsgewinne im Zuge der US-Steuerreform den Überschuss drückte.

Das Geschäftsergebnis übertraf die Erwartungen der Märkte

Die Aktie reagierte auf die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen mit einem Plus von zeitweise mehr als vier Prozent im nachbörslichen Handel. Das dürfte auch die Erleichterung der Anleger zeigen, nachdem Facebook unter anderem wegen Datenskandalen und Problemen im Kampf gegen Manipulation und Propaganda so stark in der Kritik stand wie nie zuvor. Erst am Mittwoch gab es neue Negativ-Schlagzeilen, weil bekannt wurde, dass Facebook sich mit einer Marktforschungs-App den Zugriff auf den nahezu kompletten Datenverkehr von Studienteilnehmern verschafft hatte.

In Europa hatte Facebook zum Jahresende 381 Millionen monatlich aktive Nutzer. In den Quartalen davor war die Nutzerzahl von 377 auf 375 Millionen zurückgegangen, Facebook hatte das unter anderem mit der Umstellung durch die EU-Datenschutzgrundverordnung begründet. In den USA stagnierte die Nutzerzahl bei 242 Millionen.

Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer legte innerhalb von drei Monaten von 6,09 auf 7,37 Dollar zu. Er ist am höchsten in den USA und Kanada mit 34,86 Dollar pro Nutzer. In Europa kommt Facebook auf Erlöse von 10,98 Dollar pro Nutzer.

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