Quartalsbericht des Tech-Giganten:Facebook-Aktie stürzt nach schwachen Zahlen ab

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DIe Zahl der täglich zurückkehrenden Facebook-Mitglieder in Europa ging im vergangenen Quartal von 282 auf 279 Millionen zurück. (Foto: Eric Thayer/Reuters)
  • Facebook verpasst die Umsatz-Erwartungen der Analysten im zweiten Quartal, die Aktie stürzt zeitweise um 23 Prozent ab.
  • Verantwortlich für die enttäuschenden Zahlen ist unter anderem die neue EU-Datenschutzverordnung.
  • Inwieweit die Kritik nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica ebenfalls das Wachstum gebremst haben könnte, blieb unklar.

Die neue EU-Datenschutzverordnung hat Facebook im vergangenen Quartal spürbar gebremst. In Europa ging die Zahl der täglich und monatlich aktiven Nutzer zurück. Nachdem Facebook die Analysten-Erwartungen auch beim Umsatz verpasst hatte und die Äußerungen des Managements den Investoren keine Hoffnung gaben, stürzte die Aktie zeitweise um über 23 Prozent ab.

Facebook betonte, dass die europäische Datenschutz-Grundverordnung zumindest bisher den Umsatz nicht beeinträchtigt habe. Zugleich fiel die Zahl mindestens einmal im Monat aktiver Nutzer in Europa von 377 auf 376 Millionen. Bei den täglich zurückkehrenden Mitgliedern gab es sogar einen Rückgang von 282 auf 279 Millionen. Facebook-Manager gaben keine Prognose dazu ab, wie sich diese Zahlen entwickeln werden. Firmenchef Mark Zuckerberg sagte zugleich, es sei ermutigend, dass die große Mehrheit der Nutzer in Europa der weiteren Datenauswertung für personalisierte Werbung zugestimmt habe.

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Insgesamt legte die Zahl monatlich aktiver Facebook-Nutzer weltweit von knapp 2,2 auf 2,234 Milliarden zu. Das Wachstum verlangsamte sich damit. In dieser Situation führte der Konzern eine neue Rechenart ein. Auf mindestens eine App aus dem Facebook-Konzern - dazu gehören unter anderem auch die Fotoplattform Instagram und der Chatdienst WhatsApp - griffen etwa 2,5 Milliarden Nutzer zu, hieß es.

Trotz verfehlter Erwartungen ist Facebook eine Geldmaschine

Inwieweit der beispiellose Sturm der Kritik nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica ebenfalls das Wachstum gebremst haben könnte, blieb unklar. Im wirtschaftlich wichtigsten Heimatmarkt gibt es schon seit mehreren Quartalen keinen Zuwachs der Mitgliederzahlen. Dabei machte Facebook in Nordamerika im vergangenen Quartal mehr als 25 Dollar Umsatz pro Nutzer. In Europa waren es nur 8,6 Dollar.

Ungeachtet der verfehlten Erwartungen ist Facebook zugleich weiterhin eine Geldmaschine. Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 13,23 Milliarden Dollar (11,31 Mrd Euro). Der Gewinn wuchs um 31 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar. Die Aktie war bisher auf Rekordjagd und hatte erst vor der Präsentation der Quartalszahlen den nächsten Höchststand markiert.

Facebook selbst hatte zuvor gewarnt, dass die Zahl der monatlich und täglich aktiven Nutzer in Europa im zweiten Quartal voraussichtlich stagnieren oder leicht zurückgehen werde. Auslöser sei die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU, die ab dem 25. Mai befolgt werden muss.

Es war auch das erste komplette Quartal seit dem Ausbruch des Datenskandals um Cambridge Analytica Mitte März. Das Online-Netzwerk war unter massive Kritik geraten, weil einst Daten von Millionen Nutzern an die Datenanalyse-Firma abgeflossen waren. Zugleich hatte Facebook bisher erklärt, dass die Kontroverse die Nutzung nicht beeinträchtigt habe.

© SZ.de/dpa/Reuters/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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