Eine Million Euro wollten sie und eine Million Euro bekamen sie auch. Innerhalb einer Woche kam das Investitionskapital für den Kinofilm Stromberg zusammen, der derzeit gedreht wird. Das Geld stammte von mehr als 3000 Investoren aus dem Internet. Filme, Computerspiele, Entwicklungshilfe - die unterschiedlichsten Projekte werden mit so genanntem Crowdfunding verwirklicht. Die Finanzierung von Projekten über einen Sammel-Aufruf im Internet wird einer Studie zufolge immer beliebter.
Im vergangenen Jahr seien auf diese Weise weltweit schätzungsweise 2,7 Milliarden Dollar (etwa zwei Milliarden Euro) zusammengekommen, heißt es in einer Untersuchung der Unternehmensberatung Massolution. Das sei eine Steigerung um 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr könne die Summe fünf Milliarden Dollar erreichen.
Allein 1,6 Milliarden Dollar seien im vergangenen Jahr in Nordamerika eingesammelt worden, 945 Millionen Dollar in Europa. Knapp ein Drittel der über Crowdfunding finanzierten Projekte hätten soziale Zwecke gehabt. Mit knapp 17 Prozent der übers Internet eingesammelten Mittel seien Firmen finanziert worden. Zwölf Prozent flossen in die Finanzierung von Filmen oder Kunstprojekte, 7,5 Prozent in Musikprojekte.
Massolution wertete nach eigenen Angaben 308 Crowdfunding-Portale aus. Auf manchen können die Investoren spenden, auf anderen Geld verleihen oder Aktien kaufen.