Süddeutsche Zeitung

Fernsehen:Pro Sieben Sat 1 hofft auf Dating

Die Pandemie hat dem Fernsehunternehmen schwer zu schaffen gemacht, 2021 soll sich die Lage schnell verbessern.

Von Caspar Busse, München

Weniger Werbeeinnahmen, Probleme bei einigen Onlinefirmen: Das Medienunternehmen Pro Sieben Sat 1 hat im vergangenen Jahr die Corona-Pandemie deutlich zu spüren bekommen. Für dieses Jahr hat sich Vorstandssprecher Rainer Beaujean wieder eine Steigerung von Umsatz und Gewinn vorgenommen. "Wir starten optimistisch in das neue Jahr", sagte er. Im laufenden ersten Quartal dürften die Corona-Einschränkungen noch eine Belastung sein. Aber der Konzernchef, inzwischen seit einem Jahr im Amt, erwartet "einen deutlichen Aufschwung im weiteren Jahresverlauf, sobald sich das Umfeld wieder normalisiert". Trotz der hohen Unsicherheit gab Beaujean eine Prognose ab: Der operative Gewinn soll auf bis zu 780 Millionen Euro steigen, der Umsatz auf 4,15 bis 4,35 Milliarden Euro.

2020 sah es schlechter aus: Der Gewinn fiel um fast 20 Prozent, der Umsatz um zwei Prozent. Gut entwickelt hatte sich gerade in der Pandemie aber das Geschäft mit Online-Partnervermittlung, offensichtlich sind angesichts der Corona-Beschränkungen mehr Menschen im Internet auf der Suche nach Partnern. Parship/Elite und die neuerworbene Meet Group gehören zum Unternehmen und sollen zu einem "globalen Champion" werden, wie Beaujean sagte. Die Firma soll mittelfristig an die Börse gehen, aber auch danach werde pro Sieben Sat 1 von der guten Entwicklung profitieren. Auch über einen Verkauf des Online-Parfumanbieters Flaconi wird spekuliert.

Beaujean betonte, dass sich das Unternehmen auf das deutschsprachige Fernsehen konzentrieren werde und von 2023 an auch Nachrichten wieder selbst produzieren wolle. "Wir werden unseren Weg mit hoher Geschwindigkeit fortsetzen", sagte er. Trotz der Unsicherheit will das Unternehmen eine Dividende von 49 Cent je Aktie zahlen und insgesamt 111 Millionen Euro an die Aktionäre ausschütten. Die beiden Investoren KKR und Daniel Křetínsky hatte ihre Beteiligung zuletzt reduziert, größter Aktionär ist derzeit Mediaset.

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