Post-Konkurrenz:UPS macht auf Briefe

Die Deutsche Post bekommt im Briefversand neue Konkurrenz. Der US-Paketdienst UPS will ihr mittels günstigerer Preise im internationalen Briefgeschäft auf den Leib rücken.

Die Deutsche Post erhält im Briefgeschäft auf ihrem Heimatmarkt Konkurrenz aus den USA. Der weltgrößte Paketdienst United Parcel Service (UPS) kündigte an, bei seinen deutschen Paketkunden Briefe für den internationalen Versand einzusammeln.

Weltweit verschickt und zugestellt sollen diese Briefe nach einem Bericht der Tageszeitung Die Welt dann bereits ab Februar über einen Kooperationspartner, die Swiss Post International. Mit günstigeren Preisen und einem besseren Service wolle UPS der Deutschen Post im internationalen Briefversand Kunden abjagen.

Im Unterschied zum Briefversand innerhalb Deutschlands ist das internationale Versandgeschäft komplett liberalisiert. Ein Monopol für die Deutsche Post gibt es hier nicht.

Einstieg auch in anderen europäischen Staaten

Auch in anderen europäischen Staaten will UPS dem Bericht zufolge in das Briefgeschäft einsteigen. So teste der US-Konzern bereits in Großbritannien den Versand internationaler Briefsendungen. Neben Großbritannien und Deutschland habe UPS ähnliche Pläne auch für Frankreich und Italien.

Branchenkenner halten das von UPS gewählte Versandmodell laut Welt nur für den Anfang. Sobald der US-Konzern ein flächendeckendes Netz zum Einsammeln, Versenden und Zustellen von Briefen in Europa aufgebaut habe, könne das Unternehmen die Versandaktivitäten auch auf Inlandsbriefe ausdehnen.

Die Deutsche Post reagierte gelassen auf den neuen Konkurrenten. "UPS muss erst einmal zeigen, dass sie in diesem Bereich wettbewerbsfähig sind", sagte Post-Sprecher Uwe Bensin am Donnerstag in Bonn.

"Teil des Kerngeschäfts"

Mit der Tochter DHL sei der internationale Briefversand schon seit Jahren Teil des Kerngeschäfts der Post, bei dem man nicht auf Logistikpartner angewiesen sei. Auch auf dem Heimatmarkt von UPS, den USA, sei man als größter Partner der US-Post bestens aufgestellt.

Zur Erwartung, dieser Schritt von UPS könne die Vorbereitung zum Briefversand auch innerhalb Deutschlands sein, wenn die Post in diesem Geschäftsfeld Ende 2007 das Monopol verliert, sagte Bensin, der deutsche Briefmarkt sei hart umkämpft. Die Post stelle sich auf Konkurrenz ein.

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