Porsche und VW:Wiedeking: Wie gewonnen, so zerronnen

Wendeling Wiedeking war und ist Porsche. Wird er es vielleicht bald nicht mehr sein? Ein Überblick über seine Karriere - in Bildern.

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Wendelin Wiedeking Porsche, AP

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Der Aufstieg von Porsche ist untrennbar mit dem Namen von Wendelin Wiedeking verbunden - oder war es zumindest. Denn bei der aktuellen Lage gilt Wiedekings Wort nicht mehr viel. Ein Überblick über seine Karriere in Bildern

Porsche ist sein Baby: Wendelin Wiedeking. Er stieg 1983 erstmals beim Zuffenhausener Sportwagenhersteller ein, als Assistent des Vorstands für Produktion und Materialwirtschaft. Nach einem kurzen Intermezzo bei der Wiesbadener Glyco Metallwerke KG (1988-1991), wo er sich einen Namen als erfolgreicher Sanierer erwarb, kehrte er wieder zu Porsche zurück.

Foto: Wendelin Wiedeking mit einem Porsche-Modellwagen 2003, AP

Wendelin Wiedeking 1995, AP

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1992 beriefen die Familieneigner Wiedeking zum Porsche-Chef - und der Neue setzte sich durch: In wirtschaftlich schwieriger Lage entschlackte er das Produktsortiment, strukturierte den Konzern neu und scheute auch unliebsame Maßnahmen wie Entlassungen nicht.

Foto: Wendelin Wiedeking während der Jahrespressekonferenz von Porsche 1995, AP

Wendelin Wiedeking, 1998, dpa

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So senkte Wiedeking die Zahl der Mitarbeiter bis 1996 von mehr als 9000 bis auf 6200. Ein Schritt, der notwendig und, wie Wiedeking rückblickend erklärte, den Angestellten auch vermittelbar war. Die Mitarbeiter, so der Porsche-Chef, hätten "gemerkt, Kostensparen ist nicht plötzlich das Hobby vom Boss, es geht ums Überleben des Konzerns".

Foto: Wendelin Wiedeking im Gespräch mit Azubis 1998, dpa

Wiedeking, Piëch, 1997, AP

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In seiner Eigenschaft als Porsche-Chef machte Wiedeking ausführlich Bekanntschaft mit dem ehemaligen VW-Chef und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piëch (links). Anfangs hörte der ihm auch noch bereitwillig zu. Mittlerweile, beim Machtgerangel um die Vorherrschaft in einem integrierten Autokonzern, verhehlt keiner von beiden, dass das nicht mehr so ist.

Foto: Wendelin Wiedeking im Gespräch mit Ferdinand Piëch 1997, AP

Wiedeking, Härter, 2000, dpa

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Wie alles begann: Wendelin Wiedeking und Porsche-Finanzvorstand Holger Härter (rechts) hatten gut lachen, als sie den Coup mit der geplanten VW-Übernahme einfädelten. Zunächst lief ja auch alles gut: Porsche steigerte seine Anteile am Wolfsburger Autokonzern kontinuierlich und Wiedeking wurde zu einem der reichsten und erfolgreichsten Manager der Republik.

Foto: Wendelin Wiedeking und Holger Härter auf der Bilanzpressekonferenz von Porsche 2000, dpa

Wiedeking, Gerhard Schröder, 2001, AP

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Wiedeking war mit den Mächtigen auf Du und Du: Bei einem Besuch des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, auch "Autokanzler" genannt, ließ Wiedeking es sich nicht nehmen, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Politisch steht er allerdings auf der anderen Seite - Wiedeking ist Mitglied der CDU.

Foto: Wendelin Wiedeking mit Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Porsche-Fabrik Zuffenhausen 2001, AP

Wiedeking, Angela Merkel, 2002, AP

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Wie sich die Bilder doch gleichen: Politiker sonnten sich gerne an der Seite des Porsche-Chefs - und umgekehrt. Hier sitzt die damalige CDU-Vorsitzende und Noch-nicht-Kanzlerin Angela Merkel am Steuer.

Foto: Wendelin Wiedeking mit der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel in der Porsche-Fabrik Zuffenhausen 2002, AP

Wiedeking, Orden, dpa

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Als gebürtiger Westfale ist Wiedeking dem Karneval nicht abgeneigt und durfte in diesem Zusammenhang eine besondere Ehre erfahren: 2002 verlieh ihm der Karnevalsverein Aachen den "Orden wider den tierischen Ernst". Als Herr der Seifenkiste kam er groß heraus.

Foto: Wendelin Wiedeking mit Boxenludern des Karnevalsvereins 2002, dpa

Wiedeking Verdienstmedaille, AP

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Es geht aber auch seriös: Für besondere Verdienste um das Land Baden-Württemberg, in dem Porsche seinen Firmensitz hat, erhielt Wiedeking die Verdienstmedaille, die ihm Ministerpräsident Günter Oettinger (rechts) überreichte. Im selben Jahr verzeichnete Porsche einen Rekordgewinn und trieb die VW-Übernahme weiter voran. Wiedeking selbst bekommt in diesem Jahr knapp 100 Millionen Euro Gehalt.

Foto: Wendeling Wiedeking mit Ministerpräsident Günter Oettinger 2007, AP

Wiedeking, VW-Protest 2008, AP

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Mit seinen ehrgeizigen Plänen zog Wiedeking jedoch den Zorn der VW-Belegschaft auf sich. Der einst unantastbare Manager ist nun durch die gescheiterte Übernahme ins Hintertreffen geraten, und darf nicht hoffen, dass bei VW, dem wohl künftigen Konzernpartner, jemand Mitleid hat.

Foto: Protest der VW-Mitarbeiter gegen Wendelin Wiedeking 2008, AP

Wiedeking, Frau, Medienpreis 2008, AP

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Womöglich wird Wiedeking künftig mehr Zeit für sein Privatleben haben: Mit seiner Frau Ruth ist er seit dem Gymnasium zusammen, das Paar hat zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn (Wendelin).

Foto: Wendelin Wiedeking mit seiner Frau Ruth bei der Verleihung des Deutschen Medienpreises 2008, AP

(sueddeutsche.de/kaf/mel/jja)

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