Porsche-Prozess:Wiedeking: "Ich bin unschuldig"

Prozess gegen ehemalige Porsche-Vorstände

Der Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking weist zu Prozessauftakt alle Vorwürfe zurück.

(Foto: dpa)
  • An diesem Donnerstag beginnt der Prozess gegen Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking.
  • Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Wiedeking habe die Anleger nicht ausreichend über die geplante VW-Übernahme durch Porsche informiert.

Darum geht es im Porsche-Prozess

Vor dem Landgericht in Stuttgart beginnt heute der Strafprozess gegen den ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und dessen Ex-Finanzchef Holger Härter. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, die Anleger bei der geplanten VW-Übernahme 2008 nicht ausreichend informiert und gezielt in die Irre geführt zu haben.

Porsche hatte unter Wiedekings Führung seit 2005 seine Anteile an dem viel größeren Volkswagen-Konzern schrittweise erhöht. Bei einer Schwelle von 75 Prozent hätte die Holding das Sagen bei VW gehabt.

Als Porsche am 26. Oktober 2008 bekanntgab, im folgenden Jahr seinen Anteil bis auf 75 Prozent aufstocken zu wollen, schnellte der Kurs drastisch in die Höhe. Der Übernahmeplan scheiterte letztendlich an den Entwicklungen an den Finanzmärkten und der hohen Schuldenlast von Porsche. Am Ende brachte es die Porsche-Holding nur auf 51 Prozent und musste das operative Geschäft der Porsche AG an VW verkaufen.

Das sagt Wiedeking zu den Vorwürfen

Unmittelbar vor dem Prozessauftakt wies Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. "Ich bin unschuldig", sagte er beim Betreten des Gerichtsgebäudes.

Die Staatsanwaltschaft sieht es jedoch als erwiesen an, dass die Übernahmeentscheidung in der von den Familien Porsche und Piëch beherrschten Dachgesellschaft schon längst gefallen war. Die Holding Porsche SE hatte mehrmals in Pressemitteilungen und mündlichen Auskünften die Absicht einer vollständigen Übernahme von VW dementiert.

Bei einer Verurteilung drohen Wiedeking und seinem Ex-Finanzchef Härter nach Angaben der Staatsanwaltschaft bis zu fünf Jahre Haft. Härter war im Zusammenhang mit der Übernahmeschlacht bereits wegen Kreditbetrugs zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

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