Porsche muss erneut seine Aussichten für das aktuelle Jahr nach unten korrigieren. Auch für das erste Quartal 2025 legte der Sportwagenhersteller schwache Zahlen vor. Das Betriebsergebnis sank von Januar bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 40 Prozent auf 760 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte leicht um 1,7 Prozent auf knapp 8,9 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite rutschte auf 8,6 Prozent, vor einem Jahr waren es noch 14,2 Prozent. Es sind mehrere Faktoren, die das Ergebnis von Porsche belasten: die Zölle der US-Regierung, das schwache China-Geschäft und hohe Kosten in der Lieferkette. Aber auch ein Strategiewechsel bei der Batterieherstellung und ein Stellenabbau verursachen kurzfristig hohe Kosten.
Die Prognose für das gesamte Jahr hat Porsche nach unten korrigiert. Die Umsatzrendite soll nun nur noch zwischen 6,5 und 8,5 Prozent liegen statt bei zehn bis zwölf Prozent, heißt es von den Stuttgartern. Mittelfristig wollte der Autobauer eigentlich auf 20 Prozent Gewinnmarge kommen. Den Umsatz taxiert die Volkswagen-Tochter jetzt ein bis zwei Milliarden Euro niedriger auf 37 bis 38 Milliarden Euro. Im schlechtesten Fall ergibt sich aus den beiden unteren Werten der Prognosespanne ein Betriebsgewinn von nur noch 2,4 Milliarden Euro – nach 5,6 Milliarden Euro und einer Marge von 14 Prozent im Vorjahr.

Ein Teil des derzeitigen Gewinnschwunds rührt von den US-Einfuhrzöllen her. Porsche muss auf seinem größten Absatzgebiet Nordamerika sämtliche Fahrzeuge mangels eigener Produktion einführen, seit April verteuern sie sich in den USA durch Zölle um 25 Prozent. Da den Kunden für die Monate April und Mai zugleich stabile Preise in Aussicht gestellt wurden, muss Porsche die Zollkosten schlucken. Nach einem Bericht des Fachmediums Automotive News, der sich auf Porsche-Händler bezieht, hält der Autobauer derzeit Lieferungen in die USA zurück, nachdem Porsche zunächst die Lagerbestände vor Inkrafttreten der Zölle erhöht hatte. So spiele das Unternehmen auf Zeit, um eine Verhandlungslösung im Zollstreit abzuwarten. Porsche war dazu für eine Stellungnahme nicht unmittelbar zu erreichen.
Die US-Zölle könnten das Ergebnis noch weiter verschlechtern
Weitere Auswirkungen der US-Zölle sind Porsche zufolge in der neuen Jahresprognose noch nicht berücksichtigt. „Derzeit ist noch keine belastbare Einschätzung der Auswirkungen für das Geschäftsjahr möglich.“ Sollte es nicht zu einer gütlichen Einigung der US-Regierung mit der EU kommen und die Abgaben bestehen bleiben, könnte die Prognose von Porsche also erneut wackeln.
Allein in China gingen die Verkäufe im ersten Quartal 2025 um 42 Prozent zurück. Man verfolge eine „wertorientierte Angebotssteuerung“, schreibt das Unternehmen. Das bedeutet, dass die Schwaben in China lieber Absatz opfern statt mit den Preisen herunterzugehen.
Porsche hat sich außerdem dazu entschieden, seine Batterieaktivitäten neu aufzustellen, weil sich E-Autos langsamer durchsetzen als gedacht. Eigentlich wollte das Unternehmen selbst Batteriezellen herstellen. Doch nun soll die Batterietochter Cellforce Group doch nicht eigenständig aufgebaut werden. Ob Porsche einen Partner sucht oder das Geschäft mit Hochleistungszellen verkaufen will, ist offen. Schließlich schlagen bei Porsche auch die Kosten für die Beteiligung am Batteriehersteller Varta zu Buche.
Insgesamt bezifferte Porsche die Kosten für Investitionen in neue Verbrenner- und Hybridmodelle, Batteriezellen und einen Unternehmensumbau auf 1,3 Milliarden Euro, von denen bereits 200 Millionen Euro geflossen seien.