Polizeieinsatz bei Blockupy-Protesten:"Eine Schande für Frankfurt"

Hunderte Polizeiwagen stehen während der Blockupy-Demonstration am 1. Juni auf einer Mainbrücke in der Innenstadt von Frankfurt (Foto: dpa)

Neun Stunden eingekesselt von der Frankfurter Polizei: Auf einer Pressekonferenz rechtfertigen Polizeibeamte und Hessens Innenminister Boris Rhein den umstrittenen Einsatz. Blockupy-Demonstranten und Aktivisten beklagen die Aktion als unverhältnismäßig. Und auch Journalisten erheben schwere Vorwürfe gegen die Beamten.

In der Finanzmetropole Frankfurt hat die Polizei etwa 900 Demonstranten neun Stunden lang eingekesselt und so die Hauptkundgebung der kapitalismuskritischen Blockupy-Bewegung verhindert. Bei den Protesten gegen Großbanken und EU-Krisenpolitik kam es am Samstag in der Innenstadt zu teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen. Dabei sind 21 Polizisten verletzt worden. Nach Angaben der Behörden wurde eine Polizistin von einem Pflasterstein getroffen. Ein Beamter erhielt einen Schlag in den Unterleib und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Von den mindestens 7000 Menschen, die an der Kundgebung in Hessens größter Stadt teilnahmen, sei hingegen lediglich einer verletzt worden, teilten die Behörden mit.

Beobachter und Teilnehmer der Demonstration bezweifelten dies jedoch: Nach Darstellung von Blockupy wurden mindestens 200 Demonstranten verletzt, die meisten von ihnen durch Pfefferspray. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben 45 Menschen festgenommen.

Am Montag rechtfertigten Innenminister Boris Rhein und Polizei-Einsatzleiter Harald Schneider auf einer Pressekonferenz die Strategie der Polizei - und müssen sich auch von den Journalisten schwere Vorwürfe gefallen lassen.

Die Ereignisse und Reaktionen im Storify-Überblick:

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