Playbook:Tablet-Debakel kostet Blackberry-Hersteller Millionen

Der Smartphone-Hersteller Research In Motion wollte mit seinem Playbook-Tablet eine Alternative zum iPad bieten und den Verkauf von Blackberry-Telefonen ankurbeln. Die Realität: Das Gerät verkauft sich so schlecht, dass das Unternehmen einen dreistelligen Millionenbetrag abschreiben muss.

Der schwache Absatz seines Tablet-Computers Playbook kostet den Blackberry-Anbieter RIM hunderte Millionen Dollar. Das kanadische Unternehmen kündigte deshalb nun eine Wertberichtigung von 360 Millionen Dollar nach Steuern auf die Playbook-Bestände an.

Blackberry Playbook

Blackberry-Playbook: 360 Millionen Dollar Wertberichtigung.

(Foto: Research In Motion)

Weil sich der Konkurrent von Apples iPad so schlecht verkauft, musste RIM (Research In Motion) bereits drastisch die Preise senken. Während das Gerät ursprünglich rund 500 Dollar kosten sollte, bekam man es in den USA zuletzt in Angeboten bereits für 199 Dollar (147 Euro).

Mit der Anpassung, die vor Steuern 480 Millionen Dollar beträgt, werde der Wert der Playbook-Lagerbestände korrigiert, teilte RIM weiter mit. Im dritten Quartal seien 150.000 Playbook-Tablets an den Handel geliefert worden.

Man sehe eine steigende Nachfrage. Research In Motion bekräftigte, im Tablet-Geschäft bleiben zu wollen. Der Markt stecke noch in den Kinderschuhen, betonte Co-Chef Mike Lazaridis. Beim Konkurrenten Hewlett-Packard hatte der inzwischen gefeuerte Konzernchef Léo Apotheker im August das TouchPad nach schwachem Verkaufsstart kurzerhand eingestellt.

Deutlich später erschienen

Beim anschließenden Ausverkauf der Restbestände zu drastischen Preisabschlägen wurde HP die Tablets mit Verlusten schnell los. Das Playbook von RIM kam erst mit deutlicher Verzögerung auf den Markt, zudem kritisierten Experten Mängel bei Software und Funktionen.

Apple hat auch eineinhalb Jahre nach dem Start des iPads den Tablet-Markt trotz vieler Konkurrenz-Geräte fest im Griff. In dem Ende September abgeschlossenen Quartal wurden mehr als elf Millionen iPads verkauft.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: